Helgoland bereitet sich auf den Einzug der Offshore-Windindustrie vor

Helgoland entwickelt sich zum Servicestandort für die Offshore-Windindustrie: Mit E.ON Climate & Renewables, RWE Innogy und WindMW haben die Betreiber aller drei Meereswindparks im so genannten Helgoland-Cluster vertraglich festgelegt, das kleine Stück Land in der Nordsee als Stützpunkt nutzen zu wollen.

Helgoland

Helgoland bereitet sich auf den Einzug der Offshore-Windindustrie vor.

Aktuell wird auf der Insel mit finanzieller Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein das Südhafengelände ausgebaut, damit die Unternehmen dort ab März 2013 ihre Lagerhallen und Büros errichten können. Die Gemeinde sieht im Einzug der Branche eine große Chance, neben dem Tourismus und der Forschung ein drittes wirtschaftliches Standbein zu etablieren: So erhofft sich Bürgermeister Jörg Singer langfristig 150 neue Arbeitsplätze und bis zu 40 neue Einwohner. Das Schifffahrtsmagazin „Hansa“ wird die Entwicklung Helgolands und den Ausbau zum Service- und Reaktionshafen für die Offshore-Windindustrie ab Dezember ein Jahr lang mit monatlichen Beiträgen zu unterschiedlichen Themen begleiten. Unter anderem geht es dabei um die aktuellen Bauarbeiten, die notwendige Kampfmittelräumung im Baugebiet sowie die logistischen Konzepte der drei Parkbetreiber.

Der erste Teil der Helgoland-Serie wird in der Dezember-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) zu lesen sein und einen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Insel liefern. Ergänzt wird der Artikel durch ein Interview mit Bürgermeister Jörg Singer.

Fachmann rät: Benötigte Schiffe frühzeitig absichern

Noch vor nicht allzu langer Zeit hieß es, dass der Ausbau der Offshore-Windenergie durch einen Engpass bei den Installationsschiffen gebremst werde. Aktuell sind es in erster Linie die Probleme bei der Netzanbindung, die für Verzögerungen sorgen, während sich der Markt der Errichterschiffe mittlerweile dank zahlreicher Neubauten deutlich entspannt hat.

Philippe Schönefeld

Philippe Schönefeld

„Bei der Installationstonnage haben die Reeder ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt Philippe Schönefeld (Bild) von den German Renewables Shipbrokers, die sich auf die Vermittlung von Spezialschiffen für die Offshore-Windbranche spezialisiert haben. Einen akuten Engpass sieht der Hamburger Schiffsmakler hingegen bei den Service-Schiffen, die sowohl in der Installationsphase als auch später während des Betriebs der Meereswindparks benötigt werden. „Unser Rat ist es darum, die benötigte Tonnage frühzeitig abzusichern“, macht Schönefeld deutlich. Je nach benötigtem Schiffstyp müsse man sich mindestens ein bis zwei Jahre im Voraus kümmern.

Ein ausführliches Interview mit Schiffsmakler Philippe Schönefeld wird in der Januar-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) zu lesen sein. Dort findet sich auch eine Liste der aktuell verfügbaren Offshore-Installationsschiffe.

In der Nordsee geht es voran

Wer in diesen Tagen in Bremerhaven unterwegs ist, bekommt einen Eindruck davon, wie Energiewende aussieht. Auf der so genannten ABC-Halbinsel stehen riesige Tripod-Fundamente zur Abholung bereit, im Wasser davor liegen Bargen mit Jackets an Bord.

In Bremerhaven stehen die riesigen Offshore-Fundamente zur Abholung bereit.

In Bremerhaven stehen die riesigen Fundamente für Offshore-Windparks zur Abholung bereit.

Die nagelneuen Installationsschiffe „Victoria Mathias“ von RWE Innogy sowie „Innovation“ von HGO Infrasea Solutions sind jetzt regelmäßig in der Stadt, und wenn sie sich auf ihre vier Beine stellen, bleiben Passanten stehen und verfolgen interessiert das Schauspiel. „Für die Branche ist es gut, das zu sehen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. An Land habe sich die Industrie schon über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut – nun gehe es auch in der Nordsee so richtig los. „Da fahren jetzt wirklich Leute raus und machen Offshore-Wind, das ist schon toll.“
„EnBW Baltic 1“ mit 48,3 Megawatt (MW) installierter Leistung in der Ostsee, das Testfeld „alpha ventus“ mit 60 MW und die ersten Anlagen von „Bard Offshore 1“ in der Nordsee: Das war lange Zeit alles, was sich in deutschen Gewässern im Bereich der Offshore-Windenergie getan hat. Jetzt sind gleich mehrere Projekte im Bau. Während im EWE-Park „Riffgat“ in nur drei Monaten alle 30 Monopiles gesetzt wurden und auch im „Trianel Windpark Borkum“ schon zahlreiche Tripods stehen, hat in den Baufeldern von „Nordsee Ost“, „Global Tech 1“ sowie „Meerwind Süd/Ost“ die Installation der Fundamente gerade begonnen. Noch in diesem Jahr soll der Startschuss für „Dan Tysk“ fallen, in der Ostsee geht es demnächst mit „EnBW Baltic 2“ weiter: Wenn all diese Meereswindparks fertig sind, werden sie über eine Leistung von insgesamt gut 2.500 MW verfügen.

Ein ausführlicher Überblick über die aktuellen Offshore-Windprojekte ist in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 24 bis 27 zu lesen.

Husum WindEnergy 2012 verzeichnet neuen Aussteller-Rekord

Die Husum WindEnergy 2012 ist am Samstag mit knapp 1.200 Ausstellern und rund 36.000 Besuchern zu Ende gegangen. Damit ist die Zahl der Aussteller im Vergleich zu 2010 um 20 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord in der 23-jährigen Geschichte der internationalen Leitmesse für Windenergie.

Umweltminister Peter Altmaier

Neben innovativen Produkten und aktuellen Entwicklungen aus allen Bereichen der On- und Offshore-Windenergie stand diesmal vor allem die Diskussion um die Zukunft der Husumer Messe im Mittelpunkt des Interesses. Für 2014 plant die Messegesellschaft Hamburg eine Konkurrenzveranstaltung: Ein Vermittlungsverfahren war kurz vor Beginn der fünftägigen Husum WindEnergy 2012 ergebnislos gescheitert. Die veranstaltende Messe Husum & Congress zeigte sich unterdessen kämpferisch. Für die Jubiläumsmesse in zwei Jahren seien bereits 60 Prozent der verfügbaren Ausstellungsfläche gebucht, hieß es am Rande der aktuellen Veranstaltung. Bundesumweltminister Peter Altmaier (Bild) hatte sich bei seiner Eröffnungsrede am Dienstag inhaltlich aus dieser Diskussion herausgehalten. Solange er im Amt sei und eingeladen werde, werde er jedenfalls auch künftig gerne nach Husum kommen, betonte der Minister.

Ein ausführlicher Text über die Husum WindEnergy 2012 ist in der November-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 52 bis 54 zu lesen.

Neue Gefahren durch alte Munition auf dem Meeresboden

Von Anne-Katrin Wehrmann

Plötzlich ist auf dem Grund der Nordsee eine Kiste zu erkennen. „Greif zu“, rufen die Männer in dem kleinen dunklen Kontrollraum an Bord des Schleppers „MPR3″. Aber Jason Ashcraft kann nicht zugreifen. „Ich sehe noch nicht mal das Ende des Arms“, sagt er und starrt angestrengt auf einen der neun Monitore vor sich. Wenige Sekunden später verschwindet die Kiste wieder aus dem Sichtfeld, der Bildschirm zeigt nur noch graues Schneegestöber. Fürs Erste ist die Chance vertan.

Jan Kölbel, Kampfmittel-Beseitiger

Jan Kölbel, Kampfmittel-Beseitiger

Ashcraft ist der Pilot eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs, das den Meeresboden nach Munition absucht und mit Kameras sowie Greifarmen ausgestattet ist, um das gefährliche Gut unmittelbar entfernen zu können. Von der „MPR3″ aus startet es zu seinen Erkundungsfahrten. Aktueller Einsatzort: ein kleines Gebiet zwischen Borkum und der unbewohnten Insel Memmert. Hier soll demnächst ein Kabel verlegt werden, das den derzeit entstehenden Offshore-Windpark „Riffgat“ mit dem Stromnetz an Land verbindet. Das Problem ist nur, dass die Trasse in unmittelbarer Nähe einer Versenkungsstelle verläuft, in der nach dem Zweiten Weltkrieg unter Aufsicht der Alliierten deutsche Munition entsorgt wurde. „Eine der größten Schwierigkeiten ist es, dass damals ein guter Teil der Ladung schon auf dem Weg dorthin über Bord geworfen wurde“, sagt Jan Kölbel (Bild), Technischer Leiter des Bereichs Offshore beim Kampfmittelbeseitigungsunternehmen Heinrich Hirdes EOD Services. „Man weiß darum nicht genau, wo tatsächlich wie viel liegt.“ Bisher habe das kaum jemanden interessiert: Durch den Ausbau der Offshore-Windenergie werde die alte Munition nun aber zu einer echten Herausforderung. Bis zu 1,6 Millionen Tonnen konventionelle Kampfmittel liegen bis heute in der deutschen Nord- und Ostsee, davon allein 1,3 Millionen Tonnen im Bereich der Nordsee. Hinzu kommt noch eine geringere Menge an chemischen Kampfmitteln. Das geht aus einem Bericht zur Munitionsbelastung der hiesigen Meeresgewässer hervor, den eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe Ende vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Dorthin gelangt sind die explosiven Stücke durch Übungen der Streitkräfte, Kriegshandlungen sowie die mehr oder weniger gezielten Versenkungen im Anschluss an die beiden Weltkriege.

Der vollständige Artikel über Munitionsaltlasten in der deutschen Nord- und Ostsee ist im „Weser-Kurier“ vom 14. September nachzulesen.

Netzanschluss ist Hauptthema bei „Windforce“-Premiere

Die „Windforce“, Deutschlands erste Messe für Offshore-Windenergie, hat mit 268 internationalen Ausstellern in Bremen ihre Premiere gefeiert. Im Mittelpunkt der viertägigen Veranstaltung, in deren Rahmen auch die traditionelle Offshore-Fachkonferenz der Windenergie-Agentur WAB stattfand, standen die Probleme beim Netzanschluss der Meereswindparks. Es müssten jetzt schnell stabile politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, forderte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer: Andernfalls drohe der Branche ein großes Auftragsloch.

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, mit dem symbolischen Netzanschluss

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, sorgten symbolisch schon einmal für den Netzanschluss.

Kurz vor Beginn der Messe hatten mehrere künftige Betreiber von Offshore-Windparks zum wiederholten Mal Post von Nordsee-Netzbetreiber Tennet bekommen, in der eine weitere Verzögerung der Netzanbindung angekündigt wird. Noch immer vergeblich wartet die Branche bisher auf ein Gesetz aus Berlin zur Haftungsfrage, mit dem laut Meyer eines der drängendsten Probleme gelöst werden könnte. Ursprünglich hatte ein entsprechender Entwurf noch vor der Sommerpause vorliegen sollen, doch auch bei der „Windforce“ konnte Hans-Joachim Otto, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, diesbezüglich noch nichts Neues verkünden.

Dessen ungeachtet zeigten sich die Veranstalter mit der Messe selbst, zu der nach eigenen Angaben 6.000 Besucher kamen, sehr zufrieden. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, freute sich Jens Eckhoff, Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH. Dies sei Ansporn für die kommenden Jahre. Während die nächste WAB-Offshore-Konferenz 2013 wie in den Vorjahren in Bremerhaven stattfinden wird, ist für 2014 wieder eine Kombination aus Konferenz und Messe in Bremen geplant.

Ein ausführlicher Bericht zur „Windforce“ ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 53 und 54 zu lesen.

RWE Innogy tauft Installationsschiff auf den Namen „Victoria Mathias“

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat RWE Innogy in Bremerhaven das auf der südkoreanischen DSME-Werft gebaute Installationsschiff „Victoria Mathias“ getauft. Noch im Juni soll es mit dem Bau des Offshore-Windparks „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland beginnen.

Installationsschiff "Victoria Mathias"

Installationsschiff „Victoria Mathias“

Der Windpark wird später einmal 295.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen können. Erster Auftrag der „Victoria Mathias“ ist es nun, zunächst 48 Jacket-Fundamente und anschließend dieselbe Anzahl an Turbinen der 6-MW-Klasse zu installieren. RWE geht davon aus, die Bauarbeiten im Verlauf des Jahres 2013 abschließen zu können. Ob der Park bis dahin allerdings auch ans Stromnetz angeschlossen sein wird, steht derzeit in den Sternen: Netzbetreiber Tennet hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass es Verzögerungen bei der Netzanbindung geben werde.
Ein längerer Bericht zur „Victoria Mathias“ ist hier zu lesen.

Rammschall: Weitere Forschungen sind notwendig

Nach wie vor gibt es keine Technik, die beim Einrammen von Pfählen in den Meeresboden den zum Schutz der Schweinswale vorgeschriebenen Grenzwert von 160 Dezibel in einem Abstand von 750 Metern zur Schallquelle (s. Artikel vom September 2011) zuverlässig einhalten kann. Ein Feldversuch zum Test verschiedener Schallminderungssysteme hat gezeigt: Es muss weiter geforscht werden.

Feldversuch am "Brodtener Pfahl"

„ESRa“-Feldversuch 2011 am „Brodtener Pfahl“ in der Ostsee

Zwar haben alle fünf im Rahmen des „ESRa“-Projekts (Evaluation von Systemen zur Rammschallminderung) getesteten Verfahren „signifikante Minderungseffekte“ erbracht, wie es im jetzt veröffentlichten Abschlussbericht heißt. Die erhoffte Schallminderung im zweistelligen Dezibelbereich konnte allerdings nicht erreicht werden – was nach Aussage von Projektleiter Fabian Wilke unter anderem auch auf Standortfaktoren zurückführen ist. So seien die Bodenverhältnisse rund um den Testpfahl in der Ostsee nicht homogen gewesen, zudem habe der Pfahl sehr tief und fest im Boden gesessen. Durch den Feldversuch im vorigen Sommer habe man viel über den Schalleintrag und die Schallausbreitung gelernt: Nun sei jedoch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig, um den Grenzwert verlässlich einhalten zu können.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie als zuständige Genehmigungsbehörde duldet bisher dessen zeitweise Überschreitung, um den Ausbau der Offshore-Windenergie nicht zu stoppen, bevor er richtig begonnen hat. Bis bei der Schallminderung ein Stand der Technik erreicht sei und auch umgesetzt werden könne, werde es eine Übergangsphase geben, heißt es.  Unterdessen haben Einsätze des so genannten kleinen Blasenschleiers im Offshore-Windpark „Bard Offshore 1“ sowie des großen Blasenschleiers im „Trianel Windpark Borkum“ (ehemals „Borkum West 2“) erste erfolgversprechende Ergebnisse geliefert. Um für mehr Klarheit zu sorgen, hatte die Bundesregierung schon im vorigen Jahr eine Schallschutzstrategie vorlegen wollen. Auf das Papier, das derzeit im Umweltministerium erarbeitet wird, wartet die Branche allerdings noch immer.

Ein ausführlicher Artikel hierzu ist in der Mai-Ausgabe 2011 der Zeitschrift „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 38 bis 41 zu lesen.

Probleme bei der Netzanbindung sollen schnell gelöst werden

Die Anbindung von Windparks an das Stromnetz entwickelt sich immer mehr zum Knackpunkt beim Ausbau der Offshore-Windenergie: Das haben die Diskussionen der vergangenen Monate gezeigt. Schon im November 2011 hatte der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, der für die Anbindung in der deutschen Nordsee verantwortlich ist, in einem Brief an die Bundesregierung beklagt, dass allen Beteiligten „personelle, materielle und finanzielle Ressourcen“ für einen rechtzeitigen Anschluss fehlen würden. Verschiedene Investoren hatten daraufhin angekündigt, ihre geplanten Projekte nur dann weiterverfolgen zu wollen, wenn die Unsicherheiten ausgeräumt sind und die Netzanschlüsse rechtzeitig fertig werden.

Eine von Wirtschafts- und Umweltministerium initiierte Arbeitsgruppe „Beschleunigung der Netzanbindung von Offshore-Windparks“ hat seit Anfang des Jahres unter Moderation der Stiftung Offshore-Windenergie Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, die jetzt in Berlin vorgestellt worden sind. Im Zentrum stehen dabei Haftungs- und Finanzierungsfragen. Vorgeschlagen wird unter anderem, dass der Ausgleich möglicher Netzschäden sozialisiert werden solle und dass Windparkinvestoren die durch Verzögerungen des Netzanschlusses entstandenen Verluste ersetzt bekommen. Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Norbert Röttgen kündigten an, noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf zur Frage der Haftung präsentieren zu wollen. Die Übertragungsnetzbetreiber und Windparkbetreiber müssten allerdings „einen angemessenen Teil des Risikos selbst tragen“, betonte Rösler.

Ein ausführlicher Bericht zum Thema Netzanbindung ist in der Mai-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf Seite 29 zu lesen.

RWE-Installationsschiffe erreichen Bremerhaven

Nach zweimonatiger Reise sind die beiden ersten RWE-eigenen Offshore-Installationsschiffe „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ in Bremerhaven angekommen. Konzerntochter RWE Innogy hatte die beiden jeweils rund 100 Millionen Euro teuren Hubschiffe im Dezember 2009 bei der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) in Auftrag gegeben.

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Ursprünglich hatten die beiden 100 Meter langen und 40 Meter breiten Schwesterschiffe bereits einige Monate früher in Deutschland eintreffen sollen. In der letzten Bauphase hatten sich dann allerdings Probleme mit dem hydraulischen Hubsystem offenbart: Die sollen nun im Rahmen der ohnehin fälligen Endausrüstung auf der Bremerhavener Lloyd Werft behoben werden. Während die „Victoria Mathias“ ab dem Frühsommer den Offshore-Windpark „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland errichten soll, wird die „Friedrich Ernestine“ zunächst vor Wales im Einsatz sein. Mit der ungewöhnlichen Namensgebung will der Essener Energieversorger eine Brücke von der Vergangenheit des Kohlebergbaus in die Zukunft der erneuerbaren Energien schlagen: „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ hatten einst RWE-Zechen im Ruhrgebiet geheißen. Eine bestehende Option auf ein drittes Installationsschiff gleicher Bauart bei DSME hat RWE Innogy bislang nicht gezogen.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der März-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 90 und 91 zu lesen.

Schwerlast-Ponton feierlich getauft

In Bremerhaven ist ein acht Millionen Euro teurer Spezial-Ponton für die Offshore-Windenergie getauft worden. Der 70 Meter lange und 32 Meter breite Schwerlast-Schwimmkörper „Offshore Bhv 1“ soll künftig unter anderem bis zu 900 Tonnen schwere Tripods zur Zwischenlagerung vom Fischereihafen in den Kaiserhafen bringen.

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Gebaut werden die Gründungsstrukturen bei der Firma Weserwind im Fischereihafen, wo allerdings nicht genügend Platz vorhanden ist, um größere Mengen von ihnen zu lagern. Zudem würden die Errichterschiffe, die die Tripods später in die Windparks auf hoher See bringen, nicht durch die dortigen Schleusen passen. Das Logistikunternehmen BLG hat daher vor einiger Zeit beschlossen, einen Teil seines Autoterminals auf der so genannten ABC-Halbinsel vorübergehend zum Lagern und Umschlagen von Offshore-Fundamenten zu nutzen. Später soll der derzeit geplante „Offshore-Terminal Bremerhaven“ (OTB) diese Aufgabe übernehmen. Der neue Ponton ist laut BLG ein zentraler Bestandteil des Logistikkonzepts, das man für die wachsende Offshore-Branche entwickelt hat. Gebaut worden ist er von der BVT Brenn- und Verformtechnik GmbH. Zur Finanzierung und zum Betrieb ist eigens die Gesellschaft „Offshore Logistics Bremerhaven“ gegründet worden, die der BLG, der RVV Rönner Vermögensverwaltungsgesellschaft und der MVG Möller Verwaltungsgesellschaft gehört. Die ersten Tripods sollen voraussichtlich Ende Januar 2012 zur ABC-Halbinsel gebracht werden. Von dort geht es dann weiter zu den Windparks „Global Tech 1“ und „Borkum West 2“.

Ein ausführlicher Bericht hierzu ist im Wirtschaftsteil des „Weser-Kurier“ vom 17. Dezember 2011 zu lesen.

„Innovation“ soll Lücke bei Errichterschiffen verkleinern

Das nach eigenen Angaben leistungsfähigste Errichterschiff im Offshore-Markt lässt HGO InfraSea Solutions, eine Tochter von Hochtief Solutions und GeoSea, derzeit auf der polnischen Crist-Werft bauen. Die „Innovation“ soll im Juli 2012 erstmals zum Einsatz kommen, um von ihrem künftigen Heimathafen Bremerhaven aus insgesamt 80 Tripod-Fundamente zum Offshore-Windpark „Global Tech 1“ zu bringen und sie dort zu setzen.

Errichterschiff "Innovation" im Trockendock der polnischen Crist-Werft

Errichterschiff "Innovation"

Noch liegt das 200 Millionen Euro teure Kranhubschiff, dessen Hauptkran Lasten von bis zu 1.500 Tonnen wird heben können, im Trockendock der Crist-Werft in Gdynia bei Danzig. Der Rohbau ist weitestgehend fertig: Die vier Hubbeine sowie der leistungsstarke Liebherr-Kran sollen ab Anfang 2012 installiert werden. Wenn die „Innovation“ fertig ist, wird sie der Offshore-Windbranche als Allrounderin zur Verfügung stehen, die vom Beladen über den Transport bis hin zur Installation und späteren Wartung der Anlagen alles kann. Ihr Antrieb macht Geschwindigkeiten von bis zu 12 Knoten möglich – am Einsatzort angekommen, werden sich die 90 Meter langen Hubbeine in den Boden senken und dem Schiff, das so zur Arbeitsplattform wird, sicheren Stand in Wassertiefen bis zu 50 Metern verschaffen. HGO InfraSea Solutions (ursprünglich gestartet als Beluga Hochtief Offshore) erhofft sich von dem Projekt, die sich abzeichnende Lücke bei den Errichterschiffen verkleinern zu können. Weitere Spezialschiffe sind bereits in Planung.

Ein ausführlicher Bericht über die „Innovation“ ist in der Dezember-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 42 bis 45 zu lesen.