RWE Innogy tauft Installationsschiff auf den Namen „Victoria Mathias“

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat RWE Innogy in Bremerhaven das auf der südkoreanischen DSME-Werft gebaute Installationsschiff „Victoria Mathias“ getauft. Noch im Juni soll es mit dem Bau des Offshore-Windparks „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland beginnen.

Installationsschiff "Victoria Mathias"

Installationsschiff „Victoria Mathias“

Der Windpark wird später einmal 295.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen können. Erster Auftrag der „Victoria Mathias“ ist es nun, zunächst 48 Jacket-Fundamente und anschließend dieselbe Anzahl an Turbinen der 6-MW-Klasse zu installieren. RWE geht davon aus, die Bauarbeiten im Verlauf des Jahres 2013 abschließen zu können. Ob der Park bis dahin allerdings auch ans Stromnetz angeschlossen sein wird, steht derzeit in den Sternen: Netzbetreiber Tennet hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass es Verzögerungen bei der Netzanbindung geben werde.
Ein längerer Bericht zur „Victoria Mathias“ ist hier zu lesen.

Rammschall: Weitere Forschungen sind notwendig

Nach wie vor gibt es keine Technik, die beim Einrammen von Pfählen in den Meeresboden den zum Schutz der Schweinswale vorgeschriebenen Grenzwert von 160 Dezibel in einem Abstand von 750 Metern zur Schallquelle (s. Artikel vom September 2011) zuverlässig einhalten kann. Ein Feldversuch zum Test verschiedener Schallminderungssysteme hat gezeigt: Es muss weiter geforscht werden.

Feldversuch am "Brodtener Pfahl"

„ESRa“-Feldversuch 2011 am „Brodtener Pfahl“ in der Ostsee

Zwar haben alle fünf im Rahmen des „ESRa“-Projekts (Evaluation von Systemen zur Rammschallminderung) getesteten Verfahren „signifikante Minderungseffekte“ erbracht, wie es im jetzt veröffentlichten Abschlussbericht heißt. Die erhoffte Schallminderung im zweistelligen Dezibelbereich konnte allerdings nicht erreicht werden – was nach Aussage von Projektleiter Fabian Wilke unter anderem auch auf Standortfaktoren zurückführen ist. So seien die Bodenverhältnisse rund um den Testpfahl in der Ostsee nicht homogen gewesen, zudem habe der Pfahl sehr tief und fest im Boden gesessen. Durch den Feldversuch im vorigen Sommer habe man viel über den Schalleintrag und die Schallausbreitung gelernt: Nun sei jedoch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig, um den Grenzwert verlässlich einhalten zu können.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie als zuständige Genehmigungsbehörde duldet bisher dessen zeitweise Überschreitung, um den Ausbau der Offshore-Windenergie nicht zu stoppen, bevor er richtig begonnen hat. Bis bei der Schallminderung ein Stand der Technik erreicht sei und auch umgesetzt werden könne, werde es eine Übergangsphase geben, heißt es.  Unterdessen haben Einsätze des so genannten kleinen Blasenschleiers im Offshore-Windpark „Bard Offshore 1“ sowie des großen Blasenschleiers im „Trianel Windpark Borkum“ (ehemals „Borkum West 2“) erste erfolgversprechende Ergebnisse geliefert. Um für mehr Klarheit zu sorgen, hatte die Bundesregierung schon im vorigen Jahr eine Schallschutzstrategie vorlegen wollen. Auf das Papier, das derzeit im Umweltministerium erarbeitet wird, wartet die Branche allerdings noch immer.

Ein ausführlicher Artikel hierzu ist in der Mai-Ausgabe 2011 der Zeitschrift „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 38 bis 41 zu lesen.

Taucher stirbt im Testfeld „alpha ventus“

Ein britischer Taucher ist im Testfeld „alpha ventus“ zu Tode gekommen. Der 48-jährige Mann war von einem dänischen Schiff zu einem Tauchgang gestartet, um unter Wasser Wartungsarbeiten an einer Windenergieanlage auszuführen. Laut Notarzt war wahrscheinlich ein Herzinfarkt die Todesursache. Nach zwei Unfällen im Baufeld „Bard Offshore 1“ im Juli 2010 und im Januar dieses Jahres war dies bereits der dritte Todesfall in einem deutschen Offshore-Windpark.
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