Kampfmittelbergung wird zur Herausforderung für die Branche

Etwa 50 Stück Munition hatten die Verantwortlichen nach den ersten Baugrunduntersuchungen in der Osterems erwartet. Mittlerweile haben die Kampfmittelbeseitiger von Boskalis Hirdes mehr als 1000 Stück zutage gefördert: Von der Munition in Kisten bis zur Schiffsartillerie mit 200 kg schweren Granaten stoßen sie dort auf die komplette Palette an konventionellen Kampfmitteln.

Kampfmittelbergung auf Helgoland

Kampfmittelbergung auf Helgoland

Das Unternehmen ist von Nordseenetzbetreiber Tennet beauftragt worden, die Kabeltrasse zwischen dem 15 Kilometer nordwestlich von Borkum entstehenden Offshore-Windpark „Riffgat“ und dem Anlandungspunkt im ostfriesischen Pilsum zu räumen. Knapp sieben Tonnen Kampfmittel haben die Experten schon geborgen – vier Minen mussten gleich an Ort und Stelle gesprengt werden, weil ein Transport zur Zerstörung an Land zu gefährlich gewesen wäre. Auch in den Baufeldern der aktuell entstehenden Windparks „Nordsee Ost“ und „Meerwind Süd/Ost“ nordwestlich von Helgoland sind in den vergangenen Monaten mehrfach explosive Funde zu verzeichnen gewesen.
Bald 70 Jahre liegt das Ende des Zweiten Weltkriegs nun zurück, doch auf dem Grund der deutschen Nord- und Ostsee liegen noch immer bis zu 1,6 Millionen Tonnen konventionelle Kampfmittel. Hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum jemand für diese Altlasten interessiert,  muss sich jetzt die Offshore-Branche mit der Problematik auseinandersetzen – und das nicht nur beim Bau von Windparks und beim Kabellegen, sondern auch beim Ausbau der zum Transport von Komponenten und Technikern benötigten Häfen. So prägen auf dem Helgoländer Südhafengelände, wo demnächst drei Betreiber von Offshore-Windparks einziehen werden, derzeit große Erd- und Schutthaufen die Szenerie: Da das Gebiet früher militärisch genutzt wurde und zudem nahezu die gesamte Insel zum Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert und in den Folgejahren als Übungsfläche für Bombenabwürfe der Alliierten genutzt wurde, muss der Boden hier großräumig saniert und systematisch von Kampfmitteln befreit werden.

Ausführliche Texte über die Kampfmittelräumung auf Helgoland sowie die Kampfmittelbelastung von Nord- und Ostsee sind in der Februar-Ausgabe der “Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 30 bis 33 zu lesen.

Mitsubishi investiert in die Netzanbindung von Nordsee-Windparks

Vor knapp einem Jahr hatte Nordsee-Netzbetreiber Tennet angekündigt, dass das japanische Unternehmen Mitsubishi Corporation in die Netzanbindung von Offshore-Windparks in der Deutschen Bucht investieren will. Jetzt sind die Verträge in trockenen Tüchern: Mitsubishi beteiligt sich mit insgesamt 240 Millionen Euro an den Netzanbindungsprojekten „BorWin 1“ und „BorWin 2“. Außerdem sollen weitere 336 Millionen Euro für die Mitfinanzierung der Projekte „DolWin 2“ und „HelWin 2“ bereitgestellt werden.
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Strabag baut vorerst keine Schwerkraftfundamente in Cuxhaven

Der Baukonzern Strabag hat angekündigt, bis auf Weiteres nicht in die Produktion von Schwerkraftfundamenten für Offshore-Windparks investieren zu wollen. Unter anderem sprächen die unklare rechtliche Situation und die unklare Zukunft der Energiepolitik in Deutschland dagegen, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Wien. Ursprünglich hatte Strabag geplant, mehrere hundert Millionen Euro für den Bau einer Produktionsstätte in Cuxhaven und für Spezialschiffe zum Transport der Fundamente aufzuwenden.
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Mehr Energieeffizienz durch größeren Rotordurchmesser

Windenergieanlagen-Produzent Areva Wind will in den kommenden Monaten in Bremerhaven den Prototyp einer neuen Offshore-Anlage mit dem Namen M5000-135 errichten. Die Weiterentwicklung der unter anderem im Testfeld „alpha ventus“ installierten Fünf-Megawatt-Anlage M5000-116 zeichne sich wesentlich durch den auf 135 Meter vergrößerten Rotordurchmesser aus, teilt das Unternehmen mit. Dies werde ermöglichen, künftig noch energieeffizienter Strom auf hoher See zu erzeugen und damit die Kosten der Offshore-Windenergie zu senken.
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