Ronny Meyer verlässt die Windenergie-Agentur WAB

Ronny Meyer

Ronny Meyer

Die Windenergie-Agentur WAB muss sich nach einem neuen Geschäftsführer umsehen. Ronny Meyer, bisheriger Leiter des Offshore-Wind-Branchenverbands, verlässt das Netzwerk mit Sitz in Bremerhaven und wird neuer Staatsrat beim Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. Der Diplomphysiker und gebürtige Bremerhavener hatte im August 2010 die Position des WAB-Chefs vom damaligen Interims-Geschäftsführer Jens Eckhoff übernommen. In dieser Funktion setzte er sich seither für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland ein.
Pressemitteilung Senat Bremen
Pressemitteilung WAB

Offshore-Branche fordert Planungssicherheit für die Zukunft

Fürs Erste ist die Sachlage klar: Offshore-Windkraftanlagen, die bis Ende kommenden Jahres von der Bundesnetzagentur Anschlusskapazitäten zugewiesen bekommen und bis Ende 2020 den Betrieb aufnehmen, können laut aktuellem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) noch mit einer festen Einspeisevergütung rechnen. Aber wie geht es danach weiter? Diese Frage beschäftigt aktuell die Branche.

Ronny Meyer, Geschäftsführer Windenergie-Agentur WAB

Ronny Meyer, Geschäftsführer Windenergie-Agentur WAB

Die Bundesregierung plant, die Vergütungshöhen für Erneuerbare-Energien-Anlagen künftig individuell über Ausschreibungen zu ermitteln und arbeitet derzeit an entsprechenden Modellen. Wie ein solches Modell im Bereich Offshore-Windenergie aussehen könnte, wurde jüngst unter anderem bei der Branchenkonferenz „Windforce 2015“ in Bremerhaven intensiv diskutiert. „Wir halten diesen Weg für nicht zielführend wenn es darum geht, die Akteursvielfalt zu erhöhen und die Kosten zu senken“, machte Ronny Meyer, Geschäftsführer der veranstaltenden Windenergie-Agentur WAB, deutlich. Man sei dennoch in einen Dialog mit der Politik eingetretent, um zumindest bei der Ausgestaltung der Details mitreden zu können. „Fest steht, dass bereits getätigte Investitionen nicht gefährdet werden dürfen – und wir haben viele genehmigte und beantragte Windparkprojekte in der Nordsee und in der Ostsee, in die schon erhebliche Summen investiert worden sind“, betonte Meyer. Dies müsse bei einem zukünftigen Ausschreibedesign auf jeden Fall berücksichtigt werden. Der politische Prozess müsse nun zügig vorangehen, damit die Branche sich frühzeitig darauf einstellen könne, wie es nach 2020 weitergehe. „Wenn wir ab 2021 nur noch ausgeschriebene Windparks bauen wollen, müssen wir eigentlich schon nächstes Jahr mit den ersten Ausschreibungen anfangen: Sonst bekommen wir wieder Verzögerungen, die wir ja schon aus der Vergangenheit kennen und die unsere Industrie gefährden“, so der WAB-Chef. Unter dem Strich dürfe es „auf keinen Fall zu einem erneuten Fadenriss bei Offshore-Aufträgen“ kommen.

Ein ausführliches Interview mit WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer zu den geplanten Ausschreibungen und ein Bericht über die „Windforce 2015“ sind in der Juli-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 74 bis 76 zu lesen.

Die Pionierphase ist vorbei

Andreas Wagner

Andreas Wagner

Lange hatte die Offshore-Windindustrie mit Verzögerungen zu kämpfen, aber jetzt zeigen die aktuellen Ausbau-Zahlen: Die Branche hat die Pionierphase mittlerweile hinter sich gelassen. Insgesamt 258 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.049,2 Megawatt (MW) haben nach Berechnungen des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard in der deutschen Nord- und Ostsee zum Jahreswechsel Strom ins Netz eingespeist. Wenn alle Meereswindparks, die derzeit gebaut werden, fertiggestellt und ihre Anlagen komplett ans Stromnetz angebunden sind, wird die in deutschen Gewässern installierte Offshore-Leistung demnach 3.275,5 MW betragen – das entspricht gut der Hälfte des Ausbauziels von 6.500 MW bis 2020, das die Bundesregierung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 vorgegeben hat. „Wir haben jetzt mit der Offshore-Technologie die Industrialisierungsphase erreicht“, macht Andreas Wagner, Geschäftsführer der Stiftung Offshore-Windenergie, deutlich. „Nach unserer Einschätzung können die 2020-Ziele aller Voraussicht nach erreicht werden: Nach der EEG-Novelle vom vorigen Jahr sind wir da auf einem guten Weg.“

Ronny Meyer

Ronny Meyer

Durch das zum 1. August 2014 in Kraft getretene neue EEG war eine lange Zeit der Unklarheit über die künftigen Rahmenbedingungen beendet worden. Zu einer neuen Investitionssicherheit trägt seither nicht zuletzt die Verlängerung des sogenannten Stauchungsmodells bis Ende 2019 bei, nach dem Windparkbetreiber in den ersten acht Jahren von einer erhöhten Anfangsvergütung profitieren können. „Auf Seiten der Investoren ist die Stimmung gut“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. Die jüngste Investitionsentscheidung von Vattenfall und Stadtwerke München zum Bau des Offshore-Windparks „Sandbank“ in der Nordsee sowie die Ankündigung des spanischen Stromkonzerns Iberdrola, in der Ostsee das Projekt „Wikinger“ umsetzen zu wollen, seien „zwei gute Zeichen“, so Meyer. „Das zeigt, dass die Unternehmen wieder Geld in die Hand nehmen – sofern auch die benötigten Netzanbindungen verbindlich zugesichert sind.“ Zusammen mit den beiden Windparks „Gode Wind 1 und 2“, die der dänische Energiekonzern Dong Energy in diesem und im kommenden Jahr bauen will, sind damit schon 1.220 weitere MW in trockenen Tüchern.
Alles andere als glücklich ist die Branche dagegen mit dem Ausbauziel für 2030, das von ursprünglich 25 auf jetzt nur noch 15 Gigawatt zurückgestutzt wurde. Umgerechnet bedeutet das, dass zwischen 2020 und 2030 etwa zwei Meereswindparks pro Jahr errichtet werden müssten. „Das ist deutlich unter der Leistungsfähigkeit der Offshore-Windindustrie“, zeigt sich Meyer überzeugt. Und auch Wagner ist der Meinung, dass diese Zahl noch einmal überdacht werden sollte: Eine Studie zu den Einsparpotenzialen der Branche habe klar gezeigt, dass ein zentraler Hebel zur Kostensenkung eine stärkere Marktentwicklung und Marktdurchdringung sei. „Ein konsequenter Ausbau auf hohem Niveau führt am ehesten zu hohen Kostensenkungen“, betont der Geschäftsführer der Offshore-Stiftung.
Unterdessen zeichnet sich die nächste Unsicherheit bereits ab: Die Bundesregierung will die bisherigen festen Einspeisevergütungen für Erneuerbare-Energien-Anlagen abschaffen und durch Ausschreibungen ersetzen, in deren Rahmen die Förderhöhe künftig jeweils individuell ermittelt werden soll. Was das für den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie bedeutet, steht noch nicht fest. Es müsse jedenfalls vorab sorgfältig geprüft werden, ob damit tatsächlich die gewünschten Kostensenkungen erzielt werden könnten, meint Wagner. Gerade für die Offshore-Windindustrie mit ihren langen Realisierungszeiträumen und den hohen Investitionskosten müssten zuverlässige Mechanismen entwickelt werden, „die einen erneuten Investitionsstopp und einen Fadenriss verhindern“. Und Meyer weist darauf hin, dass es in Deutschland schon jetzt eine hohe Akteursvielfalt und damit einen funktionierenden Wettbewerb gebe. „In Dänemark und Frankreich zum Beispiel, wo es schon Ausschreibungen gibt, sind deutlich weniger Wettbewerber auf dem Offshore-Markt aktiv.“

Ein ausführlicher Artikel zum aktuellen Stand beim Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland ist in der März-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 74 und 75 zu lesen.

Offshore-Windbranche setzt auf ein Ende der Auftragsflaute

Die deutsche Offshore-Windbranche hat die Pilot- und Testphase erfolgreich hinter sich gebracht und startet die Industriephase: Das war Mitte Juni die Kernbotschaft des dreitägigen Branchentreffens „Windforce 2014“. Zum zweiten Mal nach 2012 fand die Fachkonferenz um eine Offshore-Messe ergänzt in Bremen statt und brachte dort Offshore-Experten aus dem In- und Ausland zusammen.

"Windforce 2014" in Bremen

„Windforce 2014“ in Bremen

Vier Offshore-Windparks sind in der deutschen Nord- und Ostsee derzeit am Netz, neun weitere sind im Bau oder bereits fertiggestellt und sollen in diesem oder im nächsten Jahr ihre Netzanbindung erhalten. Wenn es so weit ist, werden insgesamt 789 Anlagen über eine installierte Gesamtleistung von rund 3.200 Megawatt (MW) verfügen und damit nach Angaben der Windenergie-Agentur WAB etwa 3.600.000 Haushalte mit Offshore-Strom versorgen. Damit ist die Hälfte des neuen politischen Ziels von 6.500 MW bis 2020 praktisch schon erreicht – die zweite Hälfte dürfte pünktlich folgen, wenn man den Aussagen auf der „Windforce“ Glauben schenkt. Zumindest zeigten sich viele Branchenvertreter optimistisch, dass das von der Bundesregierung vorgegebene Etappenziel auch tatsächlich erreicht werden kann. Sofern die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in der derzeit bekannten Form wie geplant zum 1. August in Kraft trete, sei zeitnah mit neuen Aufträgen zu rechnen, war zu hören. Mit dem von ursprünglich 25.000 auf nunmehr 15.000 MW zurückgestutzten Ausbauziel bis 2030 hat sich die Branche hingegen nach wie vor nicht arrangiert. „Da haben wir sicher noch einiges vor uns, um das noch einmal zu erhöhen“, machte WAB-Chef Ronny Meyer deutlich.
Während die Konferenz diesmal von gut 500 internationalen Teilnehmern besucht wurde, stellten auf der Messe 253 Unternehmen Komponenten, Dienstleistungen und Projekte der gesamten Wertschöpfungskette aus. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Aussteller- und Besucherzahlen zeigten sich die Veranstalter durchweg zufrieden. „Nach einem gelungenen Auftakt der Messe vor zwei Jahren freut es uns außerordentlich, dass wir trotz des schwierigen Marktumfelds in diesem Jahr rund 5.000 Fachbesucher begrüßen durften“, betonte Jens Eckhoff, Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH.

Ein ausführlicher Bericht über die “Windforce 2014″ ist in der Juli-Ausgabe der “Hansa” (International Maritime Journal) auf den Seiten 44 und 45 zu lesen.

Offshore-Windbranche blickt in ungewisse Zukunft

Der Ausbau der Offshore-Windenergie schreitet voran: In acht Baufeldern der deutschen Nord- und Ostsee werden derzeit Fundamente errichtet und Windkraftanlagen installiert, mehrere hundert Anlagen sollen in diesem und im nächsten Jahr schrittweise ans Netz gehen und dann für sauberen Strom sorgen. Zusammen mit den vier Meereswindparks, die bereits am Netz sind, wird die hierzulande installierte Offshore-Leistung dann rund 3.000 Megawatt (MW) betragen.

RWE Innogy hat mittlerweile alle Fundamente im Offshore-Windpark "Nordsee Ost" gesetzt. Foto: RWE Innogy

RWE Innogy hat mittlerweile alle Fundamente im Offshore-Windpark „Nordsee Ost“ gesetzt. Foto: RWE Innogy

Im internationalen Vergleich hat die hiesige Offshore-Windindustrie gemessen an den angemeldeten Patenten mit Abstand die Technologieführerschaft inne, wie jüngst eine Untersuchung von Germanwind, einer Tochter der Windenergie-Agentur WAB, gezeigt hat. Das sind die guten Nachrichten. Weniger glänzend stellt sich die andere Seite der Medaille dar. Nach monatelangen politischen Diskussionen über die künftigen Rahmenbedingungen sind weitere Investitionen bisher ausgeblieben, der Industrie geht angesichts fehlender Folgeaufträge die Arbeit aus. Mehrere Produzenten von Großkomponenten haben mittlerweile Arbeitsplätze abgebaut oder Kurzarbeit angemeldet, weitere Jobs sind akut in Gefahr.
Dabei hatte es Ende vorigen Jahres noch so ausgesehen, als würde neuer Schwung in die Sache kommen. „Der Knoten ist geplatzt“, hatte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer im November gesagt, nachdem der damalige Bundesumweltminister Peter Altmaier Branchenvertretern in einem persönlichen Gespräch zugesichert hatte, das so genannte Stauchungsmodell um zwei Jahre verlängern zu wollen. Das laut aktuellem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für bis Ende 2017 in Betrieb genommene Windkraftanlagen geltende Modell besagt, dass Windparkbetreiber in den ersten acht Jahren von einer erhöhten Anfangsvergütung von 19 Cent pro Kilowattstunde (kWh) profitieren können, die anschließend auf 3,5 ct/kWh abgesenkt wird. Im Januar kündigte der neue Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel dann an, die Förderung um ein ct/kWh für 2018 und um ein weiteres ct/kWh für 2019 verringern zu wollen. „Für die EEG-Umlage würde sich daraus nur ein geringer Effekt ergeben, für die Wirtschaftlichkeit eines Offshore-Projekts wäre der Effekt dagegen ganz enorm“, kritisiert Meyer. „Mindestens genauso schlimm ist allerdings, dass in einer Branche, in der internationale Player an Bord sind und in der es um Milliardeninvestitionen geht, offenbar ein Ministerwort nichts zählt.“
War es bisher stets der politische Wille gewesen, die Offshore-Windenergie bis 2020 auf 10.000 MW und bis 2030 auf 25.000 MW auszubauen, hat die jetzige Bundesregierung die Ausbauziele auf 6.500 MW bis 2020 und 15.000 MW bis 2030 zurückgestutzt. Insbesondere das neue Ziel für 2030 ist aus Sicht der Offshore-Branche viel zu wenig ambitioniert, um die Energiewende zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Darüber hinaus kritisieren Unternehmen und Verbände an dem derzeit vorliegenden Gesetzesentwurf zur EEG-Reform neben der geplanten Degression innerhalb des Stauchungsmodells vor allem die vorgesehene Deckelung der durch die Bundesnetzagentur zuweisbaren Netzanbindungskapazitäten auf 6.500 MW bis 2020. Wenn es dabei bleibe, sei selbst das verringerte Ausbauziel nicht zu erreichen, heißt es.
Momentan wird noch intensiv über die Details des neuen Gesetzes diskutiert. Laut Zeitplan der Bundesregierung will das Kabinett am 9. April über den Entwurf entscheiden, um ihn dann zur Beratung an Bundesrat und Bundestag weiterzuleiten. Schon am 1. August soll das neue EEG in Kraft treten. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt sich WAB-Chef Meyer optimistisch, dass die Branche mit einem blauen Auge aus der Krise kommt und die Offshore-Industrie demnächst wieder Aufträge verbuchen kann, wenn die Politik jetzt das richtige Umfeld dafür schafft: „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, werden auch die Projekte kommen.“

Ein ausführlicher Bericht über die derzeitige Lage in der Offshore-Windbranche mit einem Überblick über alle aktuellen Projekte ist in der April-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 18 bis 22 zu lesen.

Rückenwind für die Offshore-Branche

Lange hatte die Offshore-Windenergiebranche vergeblich gefordert, dass die Bundespolitik die in den vergangenen Monaten entstandenen Unsicherheiten über künftige Einspeisevergütungen beenden und die Investitionssicherheit wiederherstellen solle. Jetzt ist ein wesentliches Etappenziel erreicht: Im Rahmen der Koalitionsverhandlungen haben CDU und SPD beschlossen, dass das so genannte Stauchungsmodell um zwei Jahre verlängert werden soll.

Ronny Meyer

Ronny Meyer

„Der Knoten ist geplatzt“, meint Ronny Meyer, Geschäftsführer des Branchennetzwerks WAB. Für die Investoren sei dies ein wichtiges Signal – nun könnten sie Investitionen für die Offshore-Windparks der zweiten Ausbaustufe auslösen.
Das Stauchungsmodell bietet Betreibern von Offshore-Windparks die Möglichkeit, in den ersten acht Jahren eine erhöhte Anfangsvergütung von 19 Cent pro Kilowattstunde in Anspruch zu nehmen, damit sie ihre Kredite schneller zurückzahlen können. Dafür sind dann in den folgenden zwölf Jahren nur noch 3,5 Cent pro Kilowattstunde garantiert. „Auf die Summe gerechnet ist das nicht teurer als das Standardmodell“, sagt Meyer. Nach dem aktuell gültigen Erneuerbare-Energien-Gesetz wäre das Stauchungsmodell Ende 2017 ausgelaufen. Nun können auch Betreiber von Meereswindparks, die 2018 oder 2019 ans Netz gehen, davon profitieren.
Vor zwei Wochen hatten sich die möglichen Koalitionäre darauf geeinigt, die bisherigen politischen Ausbauziele deutlich zurückzuschrauben: von ursprünglich geplanten 10.000 Megawatt (MW) installierter Offshore-Leistung auf 6.500 MW bis 2020 und von 25.000 auf 15.000 MW bis 2030. Entscheidend sei nun, dass zumindest die 6.500 MW tatsächlich realisiert würden, sagt Meyer. Dafür dürfe es zu keinen weiteren Verzögerungen beim Netzausbau kommen.

Ein ausführliches Interview mit WAB-Chef Ronny Meyer ist in der Dezember-Ausgabe des Magazins „neue energie“ auf den Seiten 16 und 17 zu lesen.

Offshore-Windindustrie will Kosten um bis zu 40 Prozent senken

Wo und wie kann beim Bau und Betrieb von Offshore-Windparks in Zukunft gespart werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der diesjährigen Fachkonferenz „Windforce“ in Bremerhaven, an der rund 800 Branchenvertreter teilnahmen. An drei Tagen sprachen internationale Experten in rund 60 Vorträgen über Möglichkeiten der Kostenreduzierung, aber auch über Themen wie Netzanbindung, Finanzierung, Transport und Logistik.

Windforce 2013 in Bremerhaven

„Windforce 2013“ in Bremerhaven

In der öffentlichen Wahrnehmung ist zuletzt der Eindruck entstanden, dass die Offshore-Windenergie ein Kostentreiber sei und zu einem guten Teil für die steigenden Stromkosten verantwortlich gemacht werden könne. Dem widersprach Ronny Meyer, Geschäftsführer der veranstaltenden Windenergie-Agentur WAB, in seiner Eröffnungsrede vehement. Obwohl die Lernkurve gerade erst begonnen habe, liege Offshore-Windenergie preislich schon jetzt im Mittelfeld der erneuerbaren Energien. Leider hänge ihr immer wieder die Aussage nach, dass sie 19 Cent pro Kilowattstunde koste: Diese Vergütung werde allerdings nur im optionalen Stauchungsmodell und dann auch nur für acht Jahre gezahlt. Für den restlichen Förderzeitraum von zwölf Jahren falle die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantierte Einspeisevergütung auf 3,5 Cent pro Kilowattstunde zurück. „Auf die gesamte Förderdauer von 20 Jahren gerechnet beträgt die Vergütung für Offshore-Windenergie durchschnittlich 10 Cent pro Kilowattstunde“, so Meyer. „Das ist weniger als zum Beispiel für Photovoltaik.“ Künftig solle die Stromerzeugung durch Meereswindparks noch günstiger werden: Die Branche arbeite bereits daran, Wege zur Steigerung der Effizienz und zur Senkung der Kosten zu finden sowie Einsparpotenziale in der Produktionskette zu heben. Im Verlauf der Konferenz war zu hören, dass für die nächsten Jahre Kostenreduzierungen von bis zu 40 Prozent für möglich gehalten werden. Dies sei allerdings nur dann machbar, wenn die begonnene Entwicklung fortgeführt und in weitere Projekte investiert werde, machten verschiedene Redner deutlich. Die Branche wiederholte in diesem Zusammenhang ihre Forderung an die Politik, nun rasch die verloren gegangene Investitions- und Planungssicherheit wiederherzustellen.

Ein ausführlicher Bericht über die „Windforce 2013“ ist in der Juli-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 46 bis 48 zu lesen.

In der Nordsee geht es voran

Wer in diesen Tagen in Bremerhaven unterwegs ist, bekommt einen Eindruck davon, wie Energiewende aussieht. Auf der so genannten ABC-Halbinsel stehen riesige Tripod-Fundamente zur Abholung bereit, im Wasser davor liegen Bargen mit Jackets an Bord.

In Bremerhaven stehen die riesigen Offshore-Fundamente zur Abholung bereit.

In Bremerhaven stehen die riesigen Fundamente für Offshore-Windparks zur Abholung bereit.

Die nagelneuen Installationsschiffe „Victoria Mathias“ von RWE Innogy sowie „Innovation“ von HGO Infrasea Solutions sind jetzt regelmäßig in der Stadt, und wenn sie sich auf ihre vier Beine stellen, bleiben Passanten stehen und verfolgen interessiert das Schauspiel. „Für die Branche ist es gut, das zu sehen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. An Land habe sich die Industrie schon über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut – nun gehe es auch in der Nordsee so richtig los. „Da fahren jetzt wirklich Leute raus und machen Offshore-Wind, das ist schon toll.“
„EnBW Baltic 1“ mit 48,3 Megawatt (MW) installierter Leistung in der Ostsee, das Testfeld „alpha ventus“ mit 60 MW und die ersten Anlagen von „Bard Offshore 1“ in der Nordsee: Das war lange Zeit alles, was sich in deutschen Gewässern im Bereich der Offshore-Windenergie getan hat. Jetzt sind gleich mehrere Projekte im Bau. Während im EWE-Park „Riffgat“ in nur drei Monaten alle 30 Monopiles gesetzt wurden und auch im „Trianel Windpark Borkum“ schon zahlreiche Tripods stehen, hat in den Baufeldern von „Nordsee Ost“, „Global Tech 1“ sowie „Meerwind Süd/Ost“ die Installation der Fundamente gerade begonnen. Noch in diesem Jahr soll der Startschuss für „Dan Tysk“ fallen, in der Ostsee geht es demnächst mit „EnBW Baltic 2“ weiter: Wenn all diese Meereswindparks fertig sind, werden sie über eine Leistung von insgesamt gut 2.500 MW verfügen.

Ein ausführlicher Überblick über die aktuellen Offshore-Windprojekte ist in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 24 bis 27 zu lesen.

Netzanschluss ist Hauptthema bei „Windforce“-Premiere

Die „Windforce“, Deutschlands erste Messe für Offshore-Windenergie, hat mit 268 internationalen Ausstellern in Bremen ihre Premiere gefeiert. Im Mittelpunkt der viertägigen Veranstaltung, in deren Rahmen auch die traditionelle Offshore-Fachkonferenz der Windenergie-Agentur WAB stattfand, standen die Probleme beim Netzanschluss der Meereswindparks. Es müssten jetzt schnell stabile politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, forderte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer: Andernfalls drohe der Branche ein großes Auftragsloch.

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, mit dem symbolischen Netzanschluss

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, sorgten symbolisch schon einmal für den Netzanschluss.

Kurz vor Beginn der Messe hatten mehrere künftige Betreiber von Offshore-Windparks zum wiederholten Mal Post von Nordsee-Netzbetreiber Tennet bekommen, in der eine weitere Verzögerung der Netzanbindung angekündigt wird. Noch immer vergeblich wartet die Branche bisher auf ein Gesetz aus Berlin zur Haftungsfrage, mit dem laut Meyer eines der drängendsten Probleme gelöst werden könnte. Ursprünglich hatte ein entsprechender Entwurf noch vor der Sommerpause vorliegen sollen, doch auch bei der „Windforce“ konnte Hans-Joachim Otto, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, diesbezüglich noch nichts Neues verkünden.

Dessen ungeachtet zeigten sich die Veranstalter mit der Messe selbst, zu der nach eigenen Angaben 6.000 Besucher kamen, sehr zufrieden. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, freute sich Jens Eckhoff, Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH. Dies sei Ansporn für die kommenden Jahre. Während die nächste WAB-Offshore-Konferenz 2013 wie in den Vorjahren in Bremerhaven stattfinden wird, ist für 2014 wieder eine Kombination aus Konferenz und Messe in Bremen geplant.

Ein ausführlicher Bericht zur „Windforce“ ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 53 und 54 zu lesen.

Wettbewerb: „WindPowerCluster“ geht erneut leer aus

Der nordwestdeutsche Wirtschafts- und Forschungsverbund „WindPowerCluster“ ist auch in der dritten und letzten Runde des vom Bundesforschungsministerium veranstalteten so genannten Spitzencluster-Wettbewerbs leer ausgegangen. Noch kurz vor der Bekanntgabe der fünf Gewinner in Berlin hatten sich die gut 300 am Cluster beteiligten Unternehmen und Institutionen aus der Offshore-Branche gute Chancen auf die 40-Millonen-Euro-Förderung ausgerechnet. Clustermanager und Geschäftsführer der Windenergie-Agentur (WAB) Ronny Meyer zeigte sich enttäuscht vom Ausgang des Wettbewerbs. Zugleich machte er deutlich, dass die im Rahmen der Bewerbung erarbeitete Strategie zur Kostenreduzierung der Offshore-Industrie dennoch umgesetzt werden solle – nur eben langsamer.
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Rekordbesucherzahl bei Windstärke-Konferenz

Rund 800 Branchenvertreter haben vom 7. bis zum 9. Juni an der mittlerweile siebten Windstärke-Konferenz in Bremerhaven teilgenommen. Nach Angaben der veranstaltenden Windenergie-Agentur (WAB) hat sich die Veranstaltung damit im Bereich der Offshore-Windenergie zum größten Branchentreff Deutschlands entwickelt.

Ronny Meyer

Ronny Meyer

In seiner Eröffnungsrede betonte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer (Bild), dass hier eine neue Industrie entstehe, die in den kommenden Jahren zu einer Renaissance der Küsten führen werde. Eine im Rahmen der „Windstärke 11“ durchgeführte Umfrage machte unterdessen deutlich, dass mehr als die Hälfte der Konferenz-Teilnehmer die politischen Ziele der Bundesregierung für unrealistisch hält. Geplant ist nach aktuellem Stand, bis zum Jahr 2020 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 10.000 Megawatt zu installieren. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Ausbau der Windenergie auf hoher See erst in einigen Jahren volle Fahrt aufgenommen haben wird.

Ein ausführlicher Text zur Konferenz „Windstärke 11“ ist in der Juli-Ausgabe 2011 der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 58 und 59 zu lesen.