Offshore-Windbranche setzt auf ein Ende der Auftragsflaute

Die deutsche Offshore-Windbranche hat die Pilot- und Testphase erfolgreich hinter sich gebracht und startet die Industriephase: Das war Mitte Juni die Kernbotschaft des dreitägigen Branchentreffens „Windforce 2014“. Zum zweiten Mal nach 2012 fand die Fachkonferenz um eine Offshore-Messe ergänzt in Bremen statt und brachte dort Offshore-Experten aus dem In- und Ausland zusammen.

"Windforce 2014" in Bremen

„Windforce 2014“ in Bremen

Vier Offshore-Windparks sind in der deutschen Nord- und Ostsee derzeit am Netz, neun weitere sind im Bau oder bereits fertiggestellt und sollen in diesem oder im nächsten Jahr ihre Netzanbindung erhalten. Wenn es so weit ist, werden insgesamt 789 Anlagen über eine installierte Gesamtleistung von rund 3.200 Megawatt (MW) verfügen und damit nach Angaben der Windenergie-Agentur WAB etwa 3.600.000 Haushalte mit Offshore-Strom versorgen. Damit ist die Hälfte des neuen politischen Ziels von 6.500 MW bis 2020 praktisch schon erreicht – die zweite Hälfte dürfte pünktlich folgen, wenn man den Aussagen auf der „Windforce“ Glauben schenkt. Zumindest zeigten sich viele Branchenvertreter optimistisch, dass das von der Bundesregierung vorgegebene Etappenziel auch tatsächlich erreicht werden kann. Sofern die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in der derzeit bekannten Form wie geplant zum 1. August in Kraft trete, sei zeitnah mit neuen Aufträgen zu rechnen, war zu hören. Mit dem von ursprünglich 25.000 auf nunmehr 15.000 MW zurückgestutzten Ausbauziel bis 2030 hat sich die Branche hingegen nach wie vor nicht arrangiert. „Da haben wir sicher noch einiges vor uns, um das noch einmal zu erhöhen“, machte WAB-Chef Ronny Meyer deutlich.
Während die Konferenz diesmal von gut 500 internationalen Teilnehmern besucht wurde, stellten auf der Messe 253 Unternehmen Komponenten, Dienstleistungen und Projekte der gesamten Wertschöpfungskette aus. Trotz eines leichten Rückgangs bei den Aussteller- und Besucherzahlen zeigten sich die Veranstalter durchweg zufrieden. „Nach einem gelungenen Auftakt der Messe vor zwei Jahren freut es uns außerordentlich, dass wir trotz des schwierigen Marktumfelds in diesem Jahr rund 5.000 Fachbesucher begrüßen durften“, betonte Jens Eckhoff, Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH.

Ein ausführlicher Bericht über die “Windforce 2014″ ist in der Juli-Ausgabe der “Hansa” (International Maritime Journal) auf den Seiten 44 und 45 zu lesen.