1176 Megawatt Offshore-Leistung gehen im September in Betrieb

Der September war ein ereignisreicher Monat für die Offshore-Windenergie in Deutschland: Die Stiftung Offshore-Windenergie (SOW) feierte ihren zehnten Geburtstag und gleich vier Windparks nahmen offiziell den Betrieb auf.

Die Stiftung sei Geburtshelfer der Offshore-Windenergie in Deutschland gewesen, machte Vorstandsvorsitzender Jörg Kuhbier bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der SOW in Berlin deutlich. Nur wenige Tage vorher hatten der Stadtwerkeverbund Trianel und die Projektgesellschaft Global Tech I Offshore Wind GmbH die beiden Nordsee-Windparks „Trianel Windpark Borkum“ (200 MW) sowie „Global Tech 1“ (400 MW) in Betrieb genommen. Es folgten die offizielle Einweihung des 288-MW-Projekts „Butendiek“ in der Nordsee und schließlich des zweiten Ostsee-Windparks „EnBW Baltic 2“ (288 MW). Die insgesamt nunmehr offiziell in Betrieb genommene Offshore-Leistung in deutschen Gewässern hat sich damit innerhalb eines Monats fast verdoppelt und beträgt jetzt gut 2.600 Megawatt.

„Trianel Windpark Borkum“ geht ans Netz

Der „Trianel Windpark Borkum“ in der Nordsee hat seinen ersten Strom geliefert: Die Inbetriebnahme der ersten Anlage sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilt der Stadtwerkeverbund Trianel mit. Bis zum Frühjahr sollen nun alle 40 Anlagen ans Netz angebunden werden. Die Errichtung des Windparks hatte Trianel nach eigenen Angaben bereits Mitte 2014 abgeschlossen. Die mehrfache Verschiebung des Netzanschlusses über das Anbindungssystem DolWin1 durch den Übertragungsnetzbetreiber Tennet habe den Netzanschluss allerdings bis zum Jahreswechsel verzögert, heißt es.
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Erster Abschnitt des „Trianel Windpark Borkum“ ist fertig

Der erste Bauabschnitt des „Trianel Windpark Borkum“ ist abgeschlossen: Alle 40 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 200 Megawatt sind installiert, wie das Stadtwerke-Netzwerk Trianel mitteilt. Damit der rund 45 Kilometer vor Borkum gelegene Offshore-Windpark Strom liefern kann, muss Übertragungsnetzbetreiber Tennet allerdings noch den bereits mehrfach verschobenen Netzanschluss fertigstellen. Trianel geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Konverterplattform „DolWin alpha“ im Verlauf dieses Sommers den Probetrieb aufnehmen kann. Wann das Unternehmen die zweite Ausbaustufe mit weiteren 40 Anlagen in Angriff nimmt, steht derzeit noch nicht fest.
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Chefwechsel bei Areva Wind

Jean Huby, seit Mai 2011 Geschäftsführer des Offshore-Turbinenherstellers Areva Wind mit Produktionsstätten in Bremerhaven und Stade, hat das Unternehmen überraschend verlassen. Zu seinem Nachfolger wurde Arnaud Bellanger vom französischen Mutterkonzern Areva ernannt. Über die Gründe des Chefwechsels war zunächst nichts zu erfahren. Erst vor wenigen Tagen hatte Areva Wind mitgeteilt, die ersten von insgesamt 120 Anlagen in den Nordsee-Windparks „Global Tech 1“ und „Trianel Windpark Borkum“ installiert zu haben.
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Erste Windkraftanlage im „Trianel Windpark Borkum“ installiert

Im „Trianel Windpark Borkum“ ist die erste von insgesamt 40 Windkraftanlagen installiert worden. Die kommerzielle Inbetriebnahme des Nordsee-Windparks ist nach Angaben des Stadtwerkeverbunds Trianel für Ende dieses Jahres geplant. Nach Angaben des Unternehmens musste der Zeitplan rund ein Jahr nach hinten verschoben werden, da sich der Netzanschluss durch Nordsee-Netzbetreiber Tennet mehrmals verzögert hatte. Trianel hatte bereits frühzeitig angekündigt, die zum 1. Januar 2013 in Kraft getretene Haftungsregelung in Anspruch nehmen zu wollen, um einen Teil des entstandenen finanziellen Schadens zu decken.
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Trianel reicht Klage gegen Nordsee-Netzbetreiber TenneT ein

Nachdem TenneT dem Stadtwerke-Netzwerk Trianel bereits zum dritten Mal innerhalb von fünf Monaten Verzögerungen bei der Netzanbindung des „Trianel Windparks Borkum“ angekündigt hat, haben die Verantwortlichen jetzt eine Schadensersatzklage gegen den Nordsee-Netzbetreiber eingereicht. Angesichts von bisher schon entstandenen Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe wolle man auf Grundlage der bestehenden Gesetzeslage die Interessen der kommunalen Gesellschafter wahren, teilte Windpark-Geschäftsführer Klaus Horstick mit. Nachbesserungen forderte Trianel unterdessen am aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Neuregelung der Haftungsfrage.
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In der Nordsee geht es voran

Wer in diesen Tagen in Bremerhaven unterwegs ist, bekommt einen Eindruck davon, wie Energiewende aussieht. Auf der so genannten ABC-Halbinsel stehen riesige Tripod-Fundamente zur Abholung bereit, im Wasser davor liegen Bargen mit Jackets an Bord.

In Bremerhaven stehen die riesigen Offshore-Fundamente zur Abholung bereit.

In Bremerhaven stehen die riesigen Fundamente für Offshore-Windparks zur Abholung bereit.

Die nagelneuen Installationsschiffe „Victoria Mathias“ von RWE Innogy sowie „Innovation“ von HGO Infrasea Solutions sind jetzt regelmäßig in der Stadt, und wenn sie sich auf ihre vier Beine stellen, bleiben Passanten stehen und verfolgen interessiert das Schauspiel. „Für die Branche ist es gut, das zu sehen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. An Land habe sich die Industrie schon über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut – nun gehe es auch in der Nordsee so richtig los. „Da fahren jetzt wirklich Leute raus und machen Offshore-Wind, das ist schon toll.“
„EnBW Baltic 1“ mit 48,3 Megawatt (MW) installierter Leistung in der Ostsee, das Testfeld „alpha ventus“ mit 60 MW und die ersten Anlagen von „Bard Offshore 1“ in der Nordsee: Das war lange Zeit alles, was sich in deutschen Gewässern im Bereich der Offshore-Windenergie getan hat. Jetzt sind gleich mehrere Projekte im Bau. Während im EWE-Park „Riffgat“ in nur drei Monaten alle 30 Monopiles gesetzt wurden und auch im „Trianel Windpark Borkum“ schon zahlreiche Tripods stehen, hat in den Baufeldern von „Nordsee Ost“, „Global Tech 1“ sowie „Meerwind Süd/Ost“ die Installation der Fundamente gerade begonnen. Noch in diesem Jahr soll der Startschuss für „Dan Tysk“ fallen, in der Ostsee geht es demnächst mit „EnBW Baltic 2“ weiter: Wenn all diese Meereswindparks fertig sind, werden sie über eine Leistung von insgesamt gut 2.500 MW verfügen.

Ein ausführlicher Überblick über die aktuellen Offshore-Windprojekte ist in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 24 bis 27 zu lesen.

Rammschall: Weitere Forschungen sind notwendig

Nach wie vor gibt es keine Technik, die beim Einrammen von Pfählen in den Meeresboden den zum Schutz der Schweinswale vorgeschriebenen Grenzwert von 160 Dezibel in einem Abstand von 750 Metern zur Schallquelle (s. Artikel vom September 2011) zuverlässig einhalten kann. Ein Feldversuch zum Test verschiedener Schallminderungssysteme hat gezeigt: Es muss weiter geforscht werden.

Feldversuch am "Brodtener Pfahl"

„ESRa“-Feldversuch 2011 am „Brodtener Pfahl“ in der Ostsee

Zwar haben alle fünf im Rahmen des „ESRa“-Projekts (Evaluation von Systemen zur Rammschallminderung) getesteten Verfahren „signifikante Minderungseffekte“ erbracht, wie es im jetzt veröffentlichten Abschlussbericht heißt. Die erhoffte Schallminderung im zweistelligen Dezibelbereich konnte allerdings nicht erreicht werden – was nach Aussage von Projektleiter Fabian Wilke unter anderem auch auf Standortfaktoren zurückführen ist. So seien die Bodenverhältnisse rund um den Testpfahl in der Ostsee nicht homogen gewesen, zudem habe der Pfahl sehr tief und fest im Boden gesessen. Durch den Feldversuch im vorigen Sommer habe man viel über den Schalleintrag und die Schallausbreitung gelernt: Nun sei jedoch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig, um den Grenzwert verlässlich einhalten zu können.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie als zuständige Genehmigungsbehörde duldet bisher dessen zeitweise Überschreitung, um den Ausbau der Offshore-Windenergie nicht zu stoppen, bevor er richtig begonnen hat. Bis bei der Schallminderung ein Stand der Technik erreicht sei und auch umgesetzt werden könne, werde es eine Übergangsphase geben, heißt es.  Unterdessen haben Einsätze des so genannten kleinen Blasenschleiers im Offshore-Windpark „Bard Offshore 1“ sowie des großen Blasenschleiers im „Trianel Windpark Borkum“ (ehemals „Borkum West 2“) erste erfolgversprechende Ergebnisse geliefert. Um für mehr Klarheit zu sorgen, hatte die Bundesregierung schon im vorigen Jahr eine Schallschutzstrategie vorlegen wollen. Auf das Papier, das derzeit im Umweltministerium erarbeitet wird, wartet die Branche allerdings noch immer.

Ein ausführlicher Artikel hierzu ist in der Mai-Ausgabe 2011 der Zeitschrift „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 38 bis 41 zu lesen.