Beim Bau von Offshore-Windparks geht es mittlerweile offenbar leiser zu als in den Vorjahren: Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine Auswertung der in diesem Jahr durchgeführten Messungen des Unterwasserschalls bei Rammarbeiten gezeigt, dass der zum Schutz der Schweinswale eingeführte Grenzwert „nahezu verlässlich“ eingehalten werden kann. Bei der Reduktion von Lärmwerten seien deutliche Fortschritte zu verzeichnen, so BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz. „Es ist beeindruckend, was die Kreativität von Ingenieuren zu Wege gebracht hat und welche innovativen Lösungen zur Schallminderung in den letzten Jahren entwickelt werden konnten.“ Es bestehe allerdings weiterer Forschungsbedarf zu den Reaktionen der Schweinswale, heißt es in der Mitteilung.
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Archiv für den Monat: Oktober 2014
Neues Logistikkonzept soll Bau von Offshore-Windparks günstiger machen
Die Offshore-Windbranche will die Kosten senken, um die Energie vom Meer langfristig wettbewerbsfähig zu machen. Einer der Ansatzpunkte ist hier die Errichtungslogistik: So arbeiten die Bugsier-Reederei und die deutsche Niederlassung des finnischen Konzerns Wärtsilä derzeit an einem neuartigen Logistikkonzept, das den Bau von Offshore-Windparks deutlich günstiger machen soll.
Die neueste Generation von Offshore-Installationsschiffen ist nicht billig zu haben. Mit Charterraten von 150.000 Euro pro Tag ist es bei diesen Hightech-Geräten oft nicht getan – viel Geld, das auch dann fällig wird, wenn die Schiffe zwischen Baufeld und Basishafen pendeln, um sich dort neue Komponenten abzuholen. Denn so läuft es bisher: Einen guten Teil ihrer Einsatzzeit können die Errichtungsschiffe nicht ihrem eigentlichen Job, der Installation von Windenergieanlagen, widmen, weil sie mit Pendelfahrten und Ladevorgängen im Hafen beschäftigt sind. Wertvolle Wetterfenster für die Errichtung bleiben dabei häufig ungenutzt. Das könnte sich demnächst ändern, wenn es nach Wärtsilä und Bugsier geht. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen derzeit an einem neuen Logistikkonzept für die Offshore-Branche, das den Bau von Meerswindparks nicht nur insgesamt effizienter, sondern vor allem auch kostengünstiger machen soll. Im Zentrum steht dabei das eigens hierfür entwickelte J-LASH (Jackable Lighter Aboard Ship) – ein Installationsschiff, das im Baufeld bleibt und sich die Komponenten von kleineren Transporteinheiten zuliefern lässt.
Die Idee, beim Bau von Offshore-Windparks mit Feederkonzepten zu arbeiten, ist nicht neu. In der Praxis sind entsprechende Vorhaben bislang allerdings daran gescheitert, dass ein fest stehendes Hubschiff die mehrere hundert Tonnen schweren Fundamente und Turbinen nur bei sehr geringem Seegang gefahrlos von einer schwimmenden Zubringerbarge übernehmen kann. Die ebenfalls schon angedachte Idee, Bargen zu diesem Zweck mit eigenen Hubsystemen auszustatten, hat sich bisher offensichtlich als nicht wirtschaftlich erwiesen. Beim J-LASH-Konzept soll die Problematik nun so gelöst werden, dass das Installationsschiff anstelle eines Ladedecks ein Ladedock hat und somit selbst als „Basishafen“ dient. Die mit Komponenten beladene Barge fährt in das Dockschiff ein, wodurch eine sichere Übergabe der Ladung losgelöst vom Seegang ermöglicht wird. Nach dem Verbauen der angelieferten Fuhre wird die Barge ausgedockt und durch eine andere ersetzt, die direkt aus einem Produktionshafen kommend das Baufeld just in time erreicht. Durch diese Entkoppelung von Transport und Errichtung lasse sich viel Zeit und Geld sparen, erläutert Bugsier-Abteilungsleiter Sven Schröder: „Wir gehen davon aus, dass der Bau eines Offshore-Windparks mit unserem Konzept 30 Prozent schneller gehen kann und in der Errichtungslogistik 15 Prozent günstiger wird.“ Das Ziel der Verantwortlichen ist es nach eigener Aussage, noch in diesem Jahr einen ersten Kunden für das System präsentieren zu können.
Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der Oktober-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 52 und 53 zu lesen.