Branchenvertreter fürchten den Verlust weiterer Arbeitsplätze

Die deutsche Offshore-Windindustrie steht vor einer ungewissen Zukunft. Nachdem die erste Ausbaustufe mittlerweile erfolgreich angelaufen ist und in der Nordsee aktuell sieben Meereswindparks zeitgleich gebaut werden, bleiben die dringend benötigten Folgeaufträge aus.

Tripod-Fundamente auf der ABC-Halbinsel in Bremerhaven

Tripod-Fundamente auf der ABC-Halbinsel in Bremerhaven

Erst die Probleme und Verzögerungen bei der Netzanbindung, jetzt die Diskussionen um eine „Strompreisbremse“ und die Zukunft des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG): Schon seit geraumer Zeit haben sich potenzielle Investoren im Bereich der Offshore-Windenergie mit schwer kalkulierbaren Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen, die in der Folge zu einem weitgehenden Investitionsstopp geführt haben. Bei Summen von zum Teil weit mehr als einer Milliarde Euro pro Windpark und Zeiträumen von mehreren Jahren zwischen Investitionsentscheidung und ersten Stromeinspeisungen braucht es langfristige Planungssicherheit, doch die ist momentan nicht zuletzt wegen der jüngsten politischen Störfeuer nicht gegeben. „Eigentlich müssten jetzt dringend die Projekte für die Zeit nach 2017 eingestielt werden“, meint Andreas Wagner, Geschäftsführer der Stiftung Offshore-Windenergie. „Aber so lange nicht klar ist, welche Förderbedingungen dann herrschen, wird kein Investor eine so weitreichende Entscheidung treffen können.“ Für viele Unternehmen, die vom weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie abhängig sind, hat das Ausbleiben der dringend benötigten Folgeaufträge bereits schwerwiegende Konsequenzen nach sich gezogen. Allein durch die Insolvenzen der Fundamente-Hersteller Siag Nordseewerke und Cuxhaven Steel Construction sind zuletzt mehrere hundert Arbeitsplätze verlorengegangen. Zahlreiche weitere sind akut in Gefahr: So hat mit Weserwind gerade ein weiterer Produzent von Gründungsstrukturen angekündigt, sich aller Wahrscheinlichkeit nach noch in diesem Jahr von Mitarbeitern trennen zu müssen.

Ein ausführlicher Bericht zur aktuellen Lage der Offshore-Windindustrie in Deutschland ist in der Juni-Ausgabe des Fachmagazins „neue energie“ auf den Seiten 68 und 69 zu lesen.

Installation ohne Lärm: Umspannstation saugt sich im Meeresboden fest

Mit der parkinternen Umspannplattform ist im entstehenden Offshore-Windpark „Global Tech 1“ das Herzstück des 80-Anlagen-Projekts installiert worden. In der Umspannstation wird später der Strom der Windenergieanlagen zusammenfließen und von 30 auf 155 Kilovolt hochgespannt, bevor er von Nordseenetzbetreiber Tennet per Exportkabel abgeholt und an einer Konverterstation für den Transport an Land von Drehstrom in den verlustärmeren Gleichstrom umgewandelt wird. Mit der so genannten Saugglocken-Installationsmethode ist erstmals in einem deutschen Meereswindpark ein aus der Öl- und Gasbranche bekanntes Verfahren angewendet worden, bei dem keine Rammarbeiten erforderlich sind und das somit die Tierwelt schont.
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