1176 Megawatt Offshore-Leistung gehen im September in Betrieb

Der September war ein ereignisreicher Monat für die Offshore-Windenergie in Deutschland: Die Stiftung Offshore-Windenergie (SOW) feierte ihren zehnten Geburtstag und gleich vier Windparks nahmen offiziell den Betrieb auf.

Die Stiftung sei Geburtshelfer der Offshore-Windenergie in Deutschland gewesen, machte Vorstandsvorsitzender Jörg Kuhbier bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der SOW in Berlin deutlich. Nur wenige Tage vorher hatten der Stadtwerkeverbund Trianel und die Projektgesellschaft Global Tech I Offshore Wind GmbH die beiden Nordsee-Windparks „Trianel Windpark Borkum“ (200 MW) sowie „Global Tech 1“ (400 MW) in Betrieb genommen. Es folgten die offizielle Einweihung des 288-MW-Projekts „Butendiek“ in der Nordsee und schließlich des zweiten Ostsee-Windparks „EnBW Baltic 2“ (288 MW). Die insgesamt nunmehr offiziell in Betrieb genommene Offshore-Leistung in deutschen Gewässern hat sich damit innerhalb eines Monats fast verdoppelt und beträgt jetzt gut 2.600 Megawatt.

„Butendiek“ ist komplett in Betrieb

Im Nordsee-Windpark „Butendiek“ ist die Inbetriebnahme der 80. und damit letzten Windenergieanlage abgeschlossen worden. Nach Angaben des Bremer Planers und Betreibers wpd kann der Windpark mit einer installierten Leistung von 288 Megawatt nun rund 370.000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgen. Die Offshore-Arbeiten hatten im März 2014 begonnen.
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Taufzeremonie für zwei neuartige Serviceschiffe

Siemens und die dänische Offshore-Reederei Esvagt haben in dieser Woche zwei sogenannte Service Operation Vessels (SOVs) getauft. Die beiden Spezialschiffe, die bei der Wartung von Windkraftanlagen in den Meereswindparks „EnBW Baltic 2“ beziehungsweise „Butendiek“ zum Einsatz kommen sollen, sind nach Unternehmensangaben die weltweit ersten ihrer Art.

Taufpatin Tjarda Wigmans bei der Taufe der "Esvagt Froude" in Warnemünde

Taufpatin Tjarda Wigmans bei der Taufe der „Esvagt Froude“ in Warnemünde

Den Anfang machte am Dienstag in Rostock-Warnemünde die „Esvagt Froude“, zwei Tage später wurde in Hamburg die „Esvagt Faraday“ getauft. Die beiden auf der norwegischen Werft Havyard gefertigten Schwestern sind die ersten Serviceschiffe, die speziell für den Einsatz in Offshore-Windparks entwickelt und gebaut wurden. Jeweils bis zu 40 Service-Techniker können mehrere Wochen an Bord bleiben und direkt mit den SOVs zu den Windkraftanlagen gebracht werden, was lange Anfahrtswege und damit Kosten sparen soll. Zugleich soll so eine höhere Verfügbarkeit der Turbinen sichergestellt werden. Eine neuartige Gangway ermöglicht den Technikern einen sicheren Übergang vom Schiff zur Anlage und zurück bei Wellenhöhen von bis zu 2,5 Metern. Bei traditionellen Crew Transfer Vessels (CTVs) ist dies laut Siemens nur bei Wellenhöhen von bis zu 1,5 Metern möglich. Der deutsche Konzern hat die Schiffe für mehrere Jahre von Esvagt gechartert und bei der Reederei Bernhard Schulte bereits Charterverträge für zwei weitere SOVs unterzeichnet, die bei der norwegischen Ulstein Werft gebaut werden.

Ein ausführlicher Bericht über die beiden Serviceschiffe ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 78 und 79 zu lesen.

SylWin1 nimmt den Betrieb auf

Nach BorWin2 (800 MW) und HelWin1 (576 MW) hat Übertragungsnetzbetreiber TenneT jetzt mit SylWin1 die dritte Offshore-Netzanbindung in diesem Jahr in Betrieb genommen. Das von Siemens und Kabelproduzent Prysmian umgesetzte Anbindungssystem, zu dem auch die Konverterplattform „SylWin alpha“ gehört, hat eine Kapazität von 864 Megawatt und soll den Strom der drei 288-MW-Meereswindparks „DanTysk“ (fertig), „Butendiek“ (kurz vor der Fertigstellung) und „Sandbank“ (geplanter Baubeginn Sommer 2015) an Land transportieren.
Pressemitteilung TenneT
Pressemitteilung Siemens

Auch „Butendiek“ liefert den ersten Strom

Die Windstromproduktion in der Nordsee nimmt Fahrt auf: Auch der Offshore-Windpark „Butendiek“ rund 32 Kilometer westlich von Sylt hat jetzt die ersten Kilowattstunden ins Stromnetz eingespeist. Die ersten der bislang 24 bereits installierten Windenergieanlagen hätten erfolgreich die Produktion aufgenommen, teilt der Planer und Betreiber wpd mit. Fertiggestellt werden soll der Windpark mit insgesamt 80 Anlagen demnach im Sommer 2015.
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Tennet: Kabel versinken im Mittelmeer, BorWin1 macht weiter Probleme

Seit mehreren Monaten hat Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit technischen Störungen bei der Offshore-Netzanbindung BorWin1 zu kämpfen, die zu sogenannten Schutzauslösungen und damit zu ungeplanten Abschaltungen des Anschlusses geführt haben. Um die genaue Quelle der Störungen zu ermitteln, arbeite man eng mit Ocean Breeze, dem Betreiber des angeschlossenen Windparks „Bard Offshore 1“, sowie Netzanschluss-Auftragnehmer ABB zusammen, teilt Tennet jetzt mit. Zurzeit gehe man von einer Behebung der Störung und Zuschaltung des Windparks bis August aus.
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Unterdessen zeichnen sich neue Verzögerungen beim Netzanschluss von Offshore-Windparks in der Nordsee ab. Schuld daran ist diesmal eine Schiffshavarie: Eine Transportbarge mit Anschlusskabeln des Kabelherstellers Prysmian ist auf dem Weg von Italien nach Bremerhaven gekentert, die unter anderem zur Anbindung der Windparks „Butendiek“ und „Deutsche Bucht“ bestimmte Ladung im Mittelmeer versunken. Man werde mit Hochdruck an einer Lösung arbeiten, „um größere Verzögerungen zu vermeiden“, heißt es dazu in einer Mitteilung von Tennet.
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