Husum WindEnergy 2012 verzeichnet neuen Aussteller-Rekord

Die Husum WindEnergy 2012 ist am Samstag mit knapp 1.200 Ausstellern und rund 36.000 Besuchern zu Ende gegangen. Damit ist die Zahl der Aussteller im Vergleich zu 2010 um 20 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord in der 23-jährigen Geschichte der internationalen Leitmesse für Windenergie.

Umweltminister Peter Altmaier

Neben innovativen Produkten und aktuellen Entwicklungen aus allen Bereichen der On- und Offshore-Windenergie stand diesmal vor allem die Diskussion um die Zukunft der Husumer Messe im Mittelpunkt des Interesses. Für 2014 plant die Messegesellschaft Hamburg eine Konkurrenzveranstaltung: Ein Vermittlungsverfahren war kurz vor Beginn der fünftägigen Husum WindEnergy 2012 ergebnislos gescheitert. Die veranstaltende Messe Husum & Congress zeigte sich unterdessen kämpferisch. Für die Jubiläumsmesse in zwei Jahren seien bereits 60 Prozent der verfügbaren Ausstellungsfläche gebucht, hieß es am Rande der aktuellen Veranstaltung. Bundesumweltminister Peter Altmaier (Bild) hatte sich bei seiner Eröffnungsrede am Dienstag inhaltlich aus dieser Diskussion herausgehalten. Solange er im Amt sei und eingeladen werde, werde er jedenfalls auch künftig gerne nach Husum kommen, betonte der Minister.

Ein ausführlicher Text über die Husum WindEnergy 2012 ist in der November-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 52 bis 54 zu lesen.

Neue Gefahren durch alte Munition auf dem Meeresboden

Von Anne-Katrin Wehrmann

Plötzlich ist auf dem Grund der Nordsee eine Kiste zu erkennen. „Greif zu“, rufen die Männer in dem kleinen dunklen Kontrollraum an Bord des Schleppers „MPR3″. Aber Jason Ashcraft kann nicht zugreifen. „Ich sehe noch nicht mal das Ende des Arms“, sagt er und starrt angestrengt auf einen der neun Monitore vor sich. Wenige Sekunden später verschwindet die Kiste wieder aus dem Sichtfeld, der Bildschirm zeigt nur noch graues Schneegestöber. Fürs Erste ist die Chance vertan.

Jan Kölbel, Kampfmittel-Beseitiger

Jan Kölbel, Kampfmittel-Beseitiger

Ashcraft ist der Pilot eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs, das den Meeresboden nach Munition absucht und mit Kameras sowie Greifarmen ausgestattet ist, um das gefährliche Gut unmittelbar entfernen zu können. Von der „MPR3″ aus startet es zu seinen Erkundungsfahrten. Aktueller Einsatzort: ein kleines Gebiet zwischen Borkum und der unbewohnten Insel Memmert. Hier soll demnächst ein Kabel verlegt werden, das den derzeit entstehenden Offshore-Windpark „Riffgat“ mit dem Stromnetz an Land verbindet. Das Problem ist nur, dass die Trasse in unmittelbarer Nähe einer Versenkungsstelle verläuft, in der nach dem Zweiten Weltkrieg unter Aufsicht der Alliierten deutsche Munition entsorgt wurde. „Eine der größten Schwierigkeiten ist es, dass damals ein guter Teil der Ladung schon auf dem Weg dorthin über Bord geworfen wurde“, sagt Jan Kölbel (Bild), Technischer Leiter des Bereichs Offshore beim Kampfmittelbeseitigungsunternehmen Heinrich Hirdes EOD Services. „Man weiß darum nicht genau, wo tatsächlich wie viel liegt.“ Bisher habe das kaum jemanden interessiert: Durch den Ausbau der Offshore-Windenergie werde die alte Munition nun aber zu einer echten Herausforderung. Bis zu 1,6 Millionen Tonnen konventionelle Kampfmittel liegen bis heute in der deutschen Nord- und Ostsee, davon allein 1,3 Millionen Tonnen im Bereich der Nordsee. Hinzu kommt noch eine geringere Menge an chemischen Kampfmitteln. Das geht aus einem Bericht zur Munitionsbelastung der hiesigen Meeresgewässer hervor, den eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe Ende vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Dorthin gelangt sind die explosiven Stücke durch Übungen der Streitkräfte, Kriegshandlungen sowie die mehr oder weniger gezielten Versenkungen im Anschluss an die beiden Weltkriege.

Der vollständige Artikel über Munitionsaltlasten in der deutschen Nord- und Ostsee ist im „Weser-Kurier“ vom 14. September nachzulesen.