Fassmer setzt (auch) auf Wind

Fassmer in Berne baut nicht nur Schiffe, sondern liefert auch Komponenten für die Windindustrie. Mit einer kürzlich gegründeten Service-Tochter hat das Familienunternehmen nun zudem die Wartung und Reparatur von Windkraftanlagen ins Visier genommen.

Holger Fassmer

Holger Fassmer

Die LNG-Fähre „Helgoland“, das neue BSH-Vermessungs- und Forschungsschiff „Atair“ oder jüngst drei Einsatzschiffe für die Bundespolizei: Wer in der maritimen Branche über Fassmer spricht, hat zunächst vermutlich die Expertise des Unternehmens beim Bau von Spezialschiffen im Sinn. Dabei spielt der Bereich Windkraft dort mittlerweile eine vergleichbar große Rolle. „Wir sehen uns nicht explizit als Werft“, sagt Holger Fassmer, der das Familienunternehmen zusammen mit seinem Bruder Harald in fünfter Generation leitet. „Unter dem Dach der Gruppe haben sich über die Jahrzehnte unterschiedliche Produktbereiche entwickelt: Schiffbau und Windkraft stehen heute gleichberechtigt nebeneinander.“
Mitte der 1990er-Jahre gewann Fassmer mit Enercon und Repower (heute Senvion) die ersten beiden Kunden aus der Windindustrie. Inzwischen werden Gondel- und Spinnerverkleidungen in großen Stückzahlen an unterschiedliche Hersteller von Windkraftanlagen geliefert. Darüber hinaus entstehen in Berne Komponenten für Rotorblätter, Ringkanäle für den Turmbau, Gehäuse für Getriebestränge sowie weitere Komponenten aus Glasfaserverbundwerkstoff. „In den Anfangszeiten ging es noch ausschließlich um Onshore-Windenergie“, erläutert Holger Fassmer. „Aber als es mit der Offshore-Windenergie losging, sind wir den Weg mitgegangen.“ Zwar produziert das Unternehmen zahlenmäßig nach wie vor mehr Komponenten für die Onshore-Branche: Beim Umsatz halten sich die Onshore- und Offshore-Fertigung mittlerweile allerdings die Waage. Mit Siemens Gamesa zählt Fassmer auch den Marktführer bei der Produktion von Offshore-Anlagen zu seinen Kunden.
Kürzlich hat das Unternehmen eine Tochter mit dem Namen Fassmer Industrial Service gegründet, die Servicedienstleistungen wie Inspektion, Wartung und Reparatur an Rotorblättern und Verkleidungsteilen wie Maschinenhäusern und Naben sowie den Korrosionsschutz an Stahlteilen anbietet. Mit Reparaturen von Laminat- und Gondelschäden sowie Korrosionsschutz an Windkraftanlagen ist die Windkraft-Sparte von Fassmer schon seit einiger Zeit im Service-Bereich aktiv. „Wir haben das bisher allerdings nicht fokussiert betrieben“, erläutert Sebastian Temporale, Geschäftsführer des Tochterunternehmens. Als sich die Anfragen dann häuften, beschlossen die Verantwortlichen, sich ein Jahr lang intensiver mit diesem Thema zu beschäftigen. „Das haben wir 2017 getan, und es hat so gut geklappt, dass wir jetzt ein eigenes Unternehmen dafür gegründet haben.“ Im Offshore-Bereich sehe man definitiv einen großen Markt: „Wir konzentrieren uns aber nicht ausschließlich darauf. Wenn Aufträge aus der Onshore-Windbranche kommen, werden wir die auch annehmen.“

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der Juni-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 60 und 61 zu lesen.

Bedarf an Schiffen für den Betrieb von Offshore-Windparks wächst

Je mehr Offshore-Windparks gebaut werden, umso mehr Schiffe werden für Service- und Wartungsarbeiten benötigt. Der maritimen Branche bieten sich damit neue Chancen.

Service Operation Vessel (SOV) "Windea la Cour" in Eemshaven

Service Operation Vessel (SOV) „Windea la Cour“ in Eemshaven

Insgesamt 835 Offshore-Windkraftanlagen haben laut Halbjahresstatistik der Deutschen WindGuard zum 30. Juni 2016 in der deutschen Nord- und Ostsee Strom ins Netz eingespeist. Sie alle müssen über die geplante Laufzeit von mindestens 20 Jahren instandgehalten und regelmäßig gewartet werden – ebenso wie die voraussichtlich rund 1.500 bis 2.000 weiteren Anlagen, die in den kommenden 15 Jahren hinzukommen werden, wenn die aktuellen Ausbauziele der Bundesregierung erreicht werden sollen. Der Bedarf an Schiffen für den Bereich „Operations and Maintenance“ (O&M) ist dementsprechend groß, und so rückt nach mehreren Jahren, in denen der Bau von Offshore-Windparks im Fokus stand, nun die Betriebsphase mehr und mehr in den Fokus auch der maritimen Branche. „Wir stellen fest, dass sich die Anfragen für Schiffe, die für Service- und Wartungsarbeiten gebraucht werden, zuletzt deutlich gehäuft haben“, sagt Philippe Schönefeld von den auf Offshore-Brokerage spezialisierten Global Renewables Shipbrokers (GRS). Mittlerweile vermitteln er und sein Team für die Betriebsphase genauso häufig Schiffe wie für die Installationsphase: Für die Zukunft erwartet der Fachmann, dass sich das Verhältnis auf dem europäischen Markt auf etwa 70:30 zugunsten von O&M-Anfragen verschieben wird. „Während bei den deutschen Schiffbauern derzeit keine Bewegung im Geschäftsfeld Offshore-Wind festzustellen ist, sieht Schönefeld für die hiesigen Reeder durchaus zusätzliche Möglichkeiten im O&M-Bereich. „Grundsätzlich sind Chancen da – sofern ein Reeder spekulativ investieren oder sich einen der rar gesäten langfristigen Charterverträge sichern kann.“ Insgesamt fehle den Schiffseignern hierzulande allerdings aus seiner Sicht noch etwas die Wagnis-Bereitschaft in diesem Geschäftsfeld: „Da könnten wir noch mehr Support gebrauchen.“
Um Schiffe finanzieren zu können, bräuchten Reedereien in der Regel Partner, betont Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR). Vor allem die deutschen Banken seien mittlerweile aber sehr zurückhaltend bei Neugeschäften. „Langfristige Charterverträge helfen natürlich, um eine Finanzierung auf die Beine zu stellen und große Investitionen zu stemmen. Bei dem Bau von Crew Transfer Vessels und dem Aufbau von kompletten Rettungsketten sind deutsche Reedereien bereits vor einigen Jahren in Vorleistung getreten. Diese Innovationsbereitschaft zeigt heute entsprechende Erfolge.“ Insgesamt sind nach Nagels Aussage derzeit rund 20 heimische Reedereien im Bereich Offshore-Windenergie aktiv, die mit 50 Schiffen etwa 1.500 Arbeitsplätze sichern. „Die große Euphorie im Bereich Offshore-Windenergie hat sich zwar abgeschwächt, aber dennoch geht der Ausbau weiter. Wir haben in Deutschland das richtige Know-how, nicht nur um diese anspruchsvollen Schiffstypen zu bauen, sondern um sie auch wirtschaftlich und sicher zu betreiben.“

Ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema sowie ein Interview mit Ralf Sören Marquardt (Geschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik) zum Status Quo des deutschen Schiffbaus in Sachen Offshore-Windenergie  sind in der September-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 170 bis 172 zu lesen.

Wohnen und Arbeiten im Offshore-Windpark

Es hat länger gedauert als geplant, aber jetzt ist sie fertig: die erste Wohnplattform für einen deutschen Offshore-Windpark. Anfang Juni ist das 2.500 Tonnen schwere Bauwerk in der Nordsee aufgestellt worden.

Wohnplattform "DanTysk"

Wohnplattform „DanTysk“

„Die Errichtung der Plattform im Windpark ,DanTyskʻ 70 Kilometer vor Sylt soll im Herbst 2014 erfolgen.“ So hatten es die Windpark-Bauherren Vattenfall und Stadtwerke München (SWM) im Oktober 2012 angekündigt, als sie die Auftragsvergabe für den Bau der in Deutschland bislang einmaligen Wohnplattform verkündeten. Der Auftrag ging damals an den Kieler Nobiskrug-Standort, heute German Naval Yards. Vor genau einem Jahr sollte der Stahlkoloss dann schon einmal zu seinem Einsatzort geschleppt und installiert werden, die benötigten Schiffe waren dem Vernehmen nach schon bestellt. Doch kurz vor dem anberaumten Termin wurde die Aktion wieder abgeblasen. Zu den genauen Hintergründen will sich keiner der Beteiligten äußern. „Wir sind damals zu dem Ergebnis gekommen, dass es besser ist, die Endausrüstung auf einer anderen Werft machen zu lassen“, sagt Gunnar Groebler, Chef des Geschäftsbereichs Wind bei Vattenfall, dazu lediglich. „Jetzt schauen wir nach vorne und freuen uns auf die Inbetriebnahme der Plattform, alles andere ist vorbei.“
Nutznießer dieser Entscheidung war die Emder Werft und Dock GmbH (EWD), die sich letztlich den Auftrag zur Endausrüstung sicherte. Im Oktober 2015 wurde die Plattform auf einer Transportbarge von Kiel durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Emden geschleppt, wo in rund sieben Monaten unter anderem der Innenausbau und die Elektrik fertiggestellt wurden. Insgesamt sollen dort noch einmal 250.000 Arbeitsstunden angefallen sein, ist zu hören. „Das war für uns ein spannendes, gigantisches Projekt“, berichtete EWD-Geschäftsführer Christian Eckel kurz vor dem Sail-Out Ende Mai beim Ortstermin in Emden. Für sein auf Reparaturen, Nachrüstungen und Umbauten spezialisiertes Unternehmen sei dies ein wichtiger Auftrag gewesen: „Nicht nur, weil er Arbeit geschaffen hat – sondern auch, weil wir zeigen konnten, dass wir auch Neubauten ausrüsten können“, so Eckel.
In dieser Form ist die neue Wohnplattform bislang einzigartig. Zwar gibt es vergleichbare Konzepte aus der Öl- und Gasindustrie, und in Dänemark ist in einem Offshore-Windpark eine kleinere Wohnplattform für sechs Monate im Jahr in Betrieb. Ein ganzjährig genutztes „Meereshotel“ in dieser Größenordnung hat es allerdings im Bereich der Windenergie noch nicht gegeben. In anderen Offshore-Windparks werden die für Service- und Wartungsarbeiten benötigten Techniker je nach Küstenentfernung entweder vom Festland beziehungsweise einer benachbarten Insel zur Arbeit gebracht oder aber auf einem Hotel-Schiff untergebracht. Im Fall von „DanTysk“ beträgt die Entfernung zum nächsten größeren Offshore-Hafen Esbjerg knapp 100 Kilometer: Allein die An- und Abfahrt mit dem Schiff würde da schon jeden Tag rund sieben Stunden dauern. „Sowohl ökonomisch als auch technisch und von der Arbeitssicherheit ist die Wohnplattform für uns die beste Lösung“, betont Gunnar Groebler. Etwa 100 Millionen Euro hat sie gekostet und liegt damit nach Angaben des Vattenfall-Wind-Chefs trotz der Verzögerungen nur „knapp über dem ursprünglichen Budget“.

Ein ausführlicher Bericht über die Wohnplattform ist in der Juli-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) zu lesen.

Taufzeremonie für zwei neuartige Serviceschiffe

Siemens und die dänische Offshore-Reederei Esvagt haben in dieser Woche zwei sogenannte Service Operation Vessels (SOVs) getauft. Die beiden Spezialschiffe, die bei der Wartung von Windkraftanlagen in den Meereswindparks „EnBW Baltic 2“ beziehungsweise „Butendiek“ zum Einsatz kommen sollen, sind nach Unternehmensangaben die weltweit ersten ihrer Art.

Taufpatin Tjarda Wigmans bei der Taufe der "Esvagt Froude" in Warnemünde

Taufpatin Tjarda Wigmans bei der Taufe der „Esvagt Froude“ in Warnemünde

Den Anfang machte am Dienstag in Rostock-Warnemünde die „Esvagt Froude“, zwei Tage später wurde in Hamburg die „Esvagt Faraday“ getauft. Die beiden auf der norwegischen Werft Havyard gefertigten Schwestern sind die ersten Serviceschiffe, die speziell für den Einsatz in Offshore-Windparks entwickelt und gebaut wurden. Jeweils bis zu 40 Service-Techniker können mehrere Wochen an Bord bleiben und direkt mit den SOVs zu den Windkraftanlagen gebracht werden, was lange Anfahrtswege und damit Kosten sparen soll. Zugleich soll so eine höhere Verfügbarkeit der Turbinen sichergestellt werden. Eine neuartige Gangway ermöglicht den Technikern einen sicheren Übergang vom Schiff zur Anlage und zurück bei Wellenhöhen von bis zu 2,5 Metern. Bei traditionellen Crew Transfer Vessels (CTVs) ist dies laut Siemens nur bei Wellenhöhen von bis zu 1,5 Metern möglich. Der deutsche Konzern hat die Schiffe für mehrere Jahre von Esvagt gechartert und bei der Reederei Bernhard Schulte bereits Charterverträge für zwei weitere SOVs unterzeichnet, die bei der norwegischen Ulstein Werft gebaut werden.

Ein ausführlicher Bericht über die beiden Serviceschiffe ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 78 und 79 zu lesen.

Errichterschiff „Aeolus“ verlässt Hamburger Sietas Werft

Premiere für den deutschen Schiffbau: Zum ersten Mal ist ein hierzulande konstruiertes und gebautes Errichterschiff für den Bau von Offshore-Windparks abgeliefert worden. Die 140 Meter lange und 38 Meter breite „Aeolus“ hat die Hamburger Sietas Werft verlassen und soll ab Juli bei der Errichtung des Windparks „Eneco Luchterduinen“ vor der niederländischen Küste zum Einsatz kommen. Erst vor einer Woche war bekannt geworden, dass die russische Pella Shipyard die seit mehr als zwei Jahren insolvente Sietas Werft zum 10. März übernehmen wird.
Vollständige Pressemitteilung

Hochtief Solutions tauft neues Installationsschiff „Vidar“

Der nordische Hauptgott Odin und sein über das Wetter herrschender Sohn Thor sind in Form der beiden gleichnamigen Hubinseln schon seit einigen Jahren fester Bestandteil der Offshore-Flotte von Hochtief Solutions. Jetzt ist ein weiterer Sohn des Göttervaters hinzugekommen: In Bremerhaven hat das Unternehmen das auf der polnischen Crist-Werft gebaute Errichterschiff „Vidar“ getauft.

Installationsschiff "Vidar"

Installationsschiff „Vidar“

Zusammen mit dem Schwesterschiff „Innovation“, das HGO InfraSea Solutions als Joint Venture von Hochtief Solutions und dem belgischen Unternehmen GeoSea betreibt, gehören zum Hochtief-Portfolio damit jetzt vier Großgeräte zur Errichtung und Wartung von Offshore-Windparks. Wie die etwas größere „Innovation“ ist die „Vidar“ so konstruiert, dass sie außerdem auch in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden kann. Der 140,4 Meter lange und 41 Meter breite Neubau, der über eine freie Decksfläche von 3.100 Quadratmetern verfügt, hat nach Unternehmensangaben 170 Millionen Euro gekostet. Abhängig von den Einsatzbedingungen und der Hydrostatik kann das Kranhubschiff bis zu 6.500 Tonnen zuladen, wobei der Hauptkran von Liebherr eine Kapazität von 1.200 Tonnen hat. Dank der vier 90 Meter langen Beine, auf die sich die „Vidar“ stellen kann, kann sie Windturbinen, Rotorblätter und Fundamente in Wassertiefen von bis zu 50 Metern installieren. Ihr erster Einsatzort ist der Offshore-Windpark „Global Tech 1“ in der Nordsee: Windenergieanlagenhersteller Areva Wind hat die „Vidar“ gechartert, um sie dort zur Montage von Rotorsternen zu nutzen. Er freue sich, dafür Schiff und Crew zur Verfügung stellen zu können, sagte Martin Rahtge, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Bereichs Civil Engineering Marine and Offshore bei Hochtief Solutions, bei der Taufe. „Mit ihrem großen Deck, der hohen Zuladung und ihrem leistungsstarken Kran sorgt ,Vidarʻ für hohe Effizienz im Projekt – auch unter rauen Bedingungen.“

Bei der Netzanbindung geht es voran

In der deutschen Nordsee entstehen die meisten Offshore-Windparks, vor allem aus Naturschutzgründen, weit entfernt von der Küste. Weil der von den Windkraftanlagen erzeugte Drehstrom über solche Entfernungen nur mit sehr großen Verlusten zum Festland transportiert werden könnte, muss er vorab in Gleichstrom umgewandelt werden. Dafür werden zusätzlich zu den parkinternen Umspannwerken, die den Strom der einzelnen Anlagen sammeln und die Spannung ein erstes Mal hochtransformieren, technologisch hochkomplexe Konverterstationen benötigt – mit deren Bau und Installation die beteiligten Marktteilnehmer Neuland betreten, denn in keinem anderen Land der Welt wurden bisher seetaugliche Plattformen mit Technologie zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) benötigt. Mit ABB, Siemens und Alstom gibt es erst drei Technologiekonzerne, die die acht bisher von Nordseenetzbetreiber Tennet ausgeschriebenen HGÜ-Anbindungsprojekte umsetzen. Gebaut werden die Plattformen derzeit von den vier Werften Nordic Yards (Deutschland), Heerema (Niederlande), Aibel (Norwegen) und Drydocks World (Dubai). Nach einigen Startschwierigkeiten und Verzögerungen geht es mittlerweile voran beim Thema Netzanbindung: So sind die beiden Konverterstationen „DolWin alpha“ und „HelWin alpha“ kürzlich an ihren jeweiligen Standorten in der Nordsee installiert worden, „BorWin beta“ und „SylWin alpha“ sollen in der zweiten Jahreshälfte 2014 vollständig in Betrieb genommen werden.

Ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema, in dem alle acht Konverterplattformen vorgestellt werden, ist in der Oktober-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 70 bis 73 zu lesen.

Installationsschiff „Innovation“ bewährt sich in der Nordsee

Seit einem guten halben Jahr ist das Installationsschiff „Innovation“ der Bremer Reederei HGO InfraSea Solutions jetzt beim Bau des Offshore-Windparks „Global Tech 1“ im Einsatz, und die ersten Erfahrungen sind nach Aussage der Global Tech 1 Offshore Wind GmbH durchweg positiv.

Von Bremerhaven aus bringt das Kranhubschiff "Innovation" die Tripod-Fundamente für den Nordsee-Windpark "Global Tech 1" ins Baufeld.

Von Bremerhaven aus bringt das Kranhubschiff „Innovation“ die Tripod-Fundamente für den Nordsee-Windpark „Global Tech 1“ ins Baufeld.

„Das Schiff ist für uns nahezu perfekt“, sagt der leitende Offshore-Bauherrenvertreter Olaf Braun. Sowohl die Manövrierfähigkeit als auch die Transportkapazität würden in der Praxis überzeugen. In diesem Zusammenhang habe sich vor allem der spezielle Schwerlastkran vom Typ „Crane around the leg“ bewährt, der sich um eins der vier ausfahrbaren Beine des Hubschiffes drehen könne: Durch diese platzsparende Lösung könnten bei jeder Fahrt von Bremerhaven ins Baufeld gleich drei Tripod-Fundamente inklusive der zur Befestigung benötigten Pfähle und sonstigem Zubehör transportiert werden.
Aktuell (Stand 12. April) sind 26 von insgesamt 80 Fundamenten des 90 Kilometer nordwestlich von Juist entstehenden Windparks fest im Boden der Nordsee verankert. Mittlerweile habe man die Prozesse optimieren und die Zeitabläufe straffen können, berichtet Braun. Bei Baubeginn im vergangenen September hatten sich die Projektverantwortlichen noch gut einen Monat Zeit zum Setzen der ersten drei Tripods gelassen, um die Technik sowie das Verhalten des Kranhubschiffes bei Wind und Wellen zu testen. Inzwischen dauert eine komplette Tour inklusive Umschlag im Bremerhavener Kaiserhafen, Installation sowie Rückfahrt nur noch zwei Wochen, sofern das Wetter nicht dazwischenfunkt. Bis Ende dieses Jahres sollen alle Fundamente von „Global Tech 1“ stehen, die letzten Turbinen sollen nach aktuellem Zeitplan im Frühjahr 2014 installiert werden. Anschließend wird die „Innovation“ im Auftrag des dänischen Energiekonzerns Dong Energy den Offshore-Windpark „Westermost Rough“ in der britischen Nordsee errichten, wie jetzt bekannt wurde.

RWE Innogy tauft Installationsschiff auf den Namen „Victoria Mathias“

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat RWE Innogy in Bremerhaven das auf der südkoreanischen DSME-Werft gebaute Installationsschiff „Victoria Mathias“ getauft. Noch im Juni soll es mit dem Bau des Offshore-Windparks „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland beginnen.

Installationsschiff "Victoria Mathias"

Installationsschiff „Victoria Mathias“

Der Windpark wird später einmal 295.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen können. Erster Auftrag der „Victoria Mathias“ ist es nun, zunächst 48 Jacket-Fundamente und anschließend dieselbe Anzahl an Turbinen der 6-MW-Klasse zu installieren. RWE geht davon aus, die Bauarbeiten im Verlauf des Jahres 2013 abschließen zu können. Ob der Park bis dahin allerdings auch ans Stromnetz angeschlossen sein wird, steht derzeit in den Sternen: Netzbetreiber Tennet hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass es Verzögerungen bei der Netzanbindung geben werde.
Ein längerer Bericht zur „Victoria Mathias“ ist hier zu lesen.

RWE-Installationsschiffe erreichen Bremerhaven

Nach zweimonatiger Reise sind die beiden ersten RWE-eigenen Offshore-Installationsschiffe „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ in Bremerhaven angekommen. Konzerntochter RWE Innogy hatte die beiden jeweils rund 100 Millionen Euro teuren Hubschiffe im Dezember 2009 bei der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) in Auftrag gegeben.

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Ursprünglich hatten die beiden 100 Meter langen und 40 Meter breiten Schwesterschiffe bereits einige Monate früher in Deutschland eintreffen sollen. In der letzten Bauphase hatten sich dann allerdings Probleme mit dem hydraulischen Hubsystem offenbart: Die sollen nun im Rahmen der ohnehin fälligen Endausrüstung auf der Bremerhavener Lloyd Werft behoben werden. Während die „Victoria Mathias“ ab dem Frühsommer den Offshore-Windpark „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland errichten soll, wird die „Friedrich Ernestine“ zunächst vor Wales im Einsatz sein. Mit der ungewöhnlichen Namensgebung will der Essener Energieversorger eine Brücke von der Vergangenheit des Kohlebergbaus in die Zukunft der erneuerbaren Energien schlagen: „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ hatten einst RWE-Zechen im Ruhrgebiet geheißen. Eine bestehende Option auf ein drittes Installationsschiff gleicher Bauart bei DSME hat RWE Innogy bislang nicht gezogen.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der März-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 90 und 91 zu lesen.

Schwerlast-Ponton feierlich getauft

In Bremerhaven ist ein acht Millionen Euro teurer Spezial-Ponton für die Offshore-Windenergie getauft worden. Der 70 Meter lange und 32 Meter breite Schwerlast-Schwimmkörper „Offshore Bhv 1“ soll künftig unter anderem bis zu 900 Tonnen schwere Tripods zur Zwischenlagerung vom Fischereihafen in den Kaiserhafen bringen.

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Gebaut werden die Gründungsstrukturen bei der Firma Weserwind im Fischereihafen, wo allerdings nicht genügend Platz vorhanden ist, um größere Mengen von ihnen zu lagern. Zudem würden die Errichterschiffe, die die Tripods später in die Windparks auf hoher See bringen, nicht durch die dortigen Schleusen passen. Das Logistikunternehmen BLG hat daher vor einiger Zeit beschlossen, einen Teil seines Autoterminals auf der so genannten ABC-Halbinsel vorübergehend zum Lagern und Umschlagen von Offshore-Fundamenten zu nutzen. Später soll der derzeit geplante „Offshore-Terminal Bremerhaven“ (OTB) diese Aufgabe übernehmen. Der neue Ponton ist laut BLG ein zentraler Bestandteil des Logistikkonzepts, das man für die wachsende Offshore-Branche entwickelt hat. Gebaut worden ist er von der BVT Brenn- und Verformtechnik GmbH. Zur Finanzierung und zum Betrieb ist eigens die Gesellschaft „Offshore Logistics Bremerhaven“ gegründet worden, die der BLG, der RVV Rönner Vermögensverwaltungsgesellschaft und der MVG Möller Verwaltungsgesellschaft gehört. Die ersten Tripods sollen voraussichtlich Ende Januar 2012 zur ABC-Halbinsel gebracht werden. Von dort geht es dann weiter zu den Windparks „Global Tech 1“ und „Borkum West 2“.

Ein ausführlicher Bericht hierzu ist im Wirtschaftsteil des „Weser-Kurier“ vom 17. Dezember 2011 zu lesen.

„Innovation“ soll Lücke bei Errichterschiffen verkleinern

Das nach eigenen Angaben leistungsfähigste Errichterschiff im Offshore-Markt lässt HGO InfraSea Solutions, eine Tochter von Hochtief Solutions und GeoSea, derzeit auf der polnischen Crist-Werft bauen. Die „Innovation“ soll im Juli 2012 erstmals zum Einsatz kommen, um von ihrem künftigen Heimathafen Bremerhaven aus insgesamt 80 Tripod-Fundamente zum Offshore-Windpark „Global Tech 1“ zu bringen und sie dort zu setzen.

Errichterschiff "Innovation" im Trockendock der polnischen Crist-Werft

Errichterschiff "Innovation"

Noch liegt das 200 Millionen Euro teure Kranhubschiff, dessen Hauptkran Lasten von bis zu 1.500 Tonnen wird heben können, im Trockendock der Crist-Werft in Gdynia bei Danzig. Der Rohbau ist weitestgehend fertig: Die vier Hubbeine sowie der leistungsstarke Liebherr-Kran sollen ab Anfang 2012 installiert werden. Wenn die „Innovation“ fertig ist, wird sie der Offshore-Windbranche als Allrounderin zur Verfügung stehen, die vom Beladen über den Transport bis hin zur Installation und späteren Wartung der Anlagen alles kann. Ihr Antrieb macht Geschwindigkeiten von bis zu 12 Knoten möglich – am Einsatzort angekommen, werden sich die 90 Meter langen Hubbeine in den Boden senken und dem Schiff, das so zur Arbeitsplattform wird, sicheren Stand in Wassertiefen bis zu 50 Metern verschaffen. HGO InfraSea Solutions (ursprünglich gestartet als Beluga Hochtief Offshore) erhofft sich von dem Projekt, die sich abzeichnende Lücke bei den Errichterschiffen verkleinern zu können. Weitere Spezialschiffe sind bereits in Planung.

Ein ausführlicher Bericht über die „Innovation“ ist in der Dezember-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 42 bis 45 zu lesen.