Mit HelWin1 geht die zweite Offshore-Anbindung der Großklasse in Betrieb

Nur wenige Tage nach der kommerziellen Inbetriebnahme von BorWin2 hat Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit HelWin1 die weltweit zweite Offshore-Netzanbindung der Großklasse offiziell in Betrieb genommen. Die Gleichstrom-Anbindung HelWin1 kann über die dazugehörige Konverterplattform „HelWin alpha“ 576 Megawatt Offshore-Windenergie aus der deutschen Nordsee an Land transportieren, wo der Strom dann in das Übertragungsnetz eingespeist wird. Die beiden zugeteilten Offshore-Windparks „Meerwind Süd|Ost“ und „Nordsee Ost“ sind laut Tennet bereits angeschlossen. Generalunternehmer Siemens hat angekündigt, binnen weniger Monate zwei weitere Netzanbindungssysteme (HelWin2 und SylWin1) in den Regelbetrieb führen zu wollen.
Pressemitteilung Tennet
Pressemitteilung Siemens

„Meerwind Süd|Ost“ ist fertig und bereit zum Betrieb

Der 288-Megawatt-Windpark „Meerwind Süd|Ost“ in der Nordsee ist fertig: Zeitgleich mit der parkinternen Umspannplattform sei die letzte der 80 Turbinen installiert worden, teilt der Bremerhavener Bauherr WindMW, ein Joint Venture von Blackstone Energy Partners aus den USA und der Windland Energieerzeugungs GmbH aus Berlin, mit. Wie geplant habe man damit die Errichtung des 1,2 Milliarden Euro teuren Parks nach nur 18 Monaten Bauzeit abschließen können.
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Konverterplattform „HelWin alpha“ in der Nordsee installiert

Siemens hat die Konverterstation „HelWin alpha“ mit einer Leistung von 576 Megawatt erfolgreich in der Nordsee installiert. Über die Plattform, die der Technologiekonzern im Auftrag von Netzbetreiber Tennet auf der Werft Nordic Yards hatte bauen lassen, sollen die beiden Offshore-Windparks „Nordsee Ost“ und „Meerwind Süd/Ost“ im so genannten Helgoland-Cluster ans Stromnetz angeschlossen werden. Die erste von insgesamt vier Konverterstationen, die Siemens aktuell für Tennet fertigt, ist wesentlicher Bestandteil des Netzanbindungsprojekts HelWin1: Auf der Plattform wird künftig der von den Windkraftanlagen erzeugte Wechselstrom für die Übetragung zum Festland in verlustarmen Gleichstrom umgewandelt. Die Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr vorgesehen.
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Helgoland macht sich fit für die Offshore-Windbranche

Ziemlich genau ein Jahr ist es jetzt her, dass mit dem symbolischen ersten Spatenstich die Sanierungsarbeiten auf dem insgesamt gut zehn Hektar großen Südhafengelände Helgolands begonnen haben. Inzwischen hat sich einiges getan: Die Baureifmachung der neu zu nutzenden Flächen ist abgeschlossen, die drei Betreiber von Offshore-Windparks im so genannten Helgoland-Cluster haben ihre langjährig gepachteten Grundstücke an der Südkaje Anfang Mai übernommen.

Südhafen Helgoland

Südhafen Helgoland

Sie alle werden die Insel in Zukunft als Service- und Reaktionshafen nutzen, um von dort ihre Windenergieanlagen zu betreiben und zu warten. Während RWE Innogy und WindMW, die seit September vorigen Jahres die Windparks „Nordsee Ost“ beziehungsweise „Meerwind Süd/Ost“ errichten, bereits mit dem Bau ihrer Werk- und Lagerhallen begonnen haben, will Eon Climate & Renewables in diesen Tagen damit starten. Das Unternehmen wird die ersten Fundamente für „Amrumbank West“ nach aktuellen Planungen in einigen Monaten setzen und benötigt die Infrastruktur auf der Nordseeinsel daher erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Um alle notwendigen Maßnahmen des Hafenprojekts miteinander zu verknüpfen, hatten die Gemeinde Helgoland und die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft des Kreises Pinneberg, zu dem die Insel gehört, 2011 die Hafenprojektgesellschaft Helgoland (HGH) gegründet. Sie soll das Projektmanagement sowie Planungs- und Steuerungsaufgaben übernehmen und außerdem die Hafenflächen vermarkten. HGH-Geschäftsführer Peter Singer geht davon aus, dass die Erschließung des Hafengebiets Ende August abgeschlossen sein wird. Weil der zurückliegende Winter auch auf Helgoland streng gewesen sei, habe das Ganze ein paar Monate länger gedauert als ursprünglich geplant, erläutert er. Anschließend sollen bis Anfang 2015 die Südkaje ertüchtigt und die erforderlichen Wassertiefen im Vorhafen geschaffen werden, damit die Windparkbetreiber dort ihr Material umschlagen und Personalwechsel vornehmen können. Bis zum Abschluss der Arbeiten werden zumindest RWE und WindMW dafür auf die Kajen des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning im Süd- beziehungsweise Vorhafen zurückgreifen müssen – die beiden Unternehmen haben für diese Zeit Übergangsflächen angemietet und nutzen die Insel schon jetzt zeitweise als Planungs- und Servicestützpunkt.

Der komplette Artikel über den Ausbau des Helgoländer Südhafens ist im „Weser-Kurier“ vom 4. Juli 2013 nachzulesen.

Logistik für Baustellen im Meer – eine besondere Herausforderung

Der Anteil der Logistikkosten an einer Offshore-Windenergieanlage schlägt nach Schätzungen von Experten mit 15 bis 25 Prozent zu Buche. Noch gibt es für den Transport von Komponenten und Personal keine standardisierten Abläufe, sondern lediglich Einzelfalllösungen. Für die Zukunft setzt die Branche auf eine steigende Lernkurve und optimierte Umschlagbedingungen in den Häfen sowie damit verbundene Kostenersparnisse innerhalb der logistischen Kette.

Rotorblätter am Bremerhavener Container-Terminal

Rotorblätter am Bremerhavener Container-Terminal

Einen Windpark mitten im Meer zu bauen, ist eine komplexe, anspruchsvolle und nicht zuletzt teure Angelegenheit. Mit Spezialschiffen müssen die Fundamente gesetzt und die Windenergieanlagen installiert werden, später müssen die Anlagen regelmäßig gewartet und bei Bedarf kurzfristig repariert werden. Die drei Bauherren von Meereswindparks in der Nähe der Nordsee-Insel Helgoland, WindMW („Meerwind Süd/Ost“, im Bau), RWE Innogy („Nordsee Ost“, im Bau) und Eon Climate & Renewables („Amrumbank West“, geplanter Baubeginn Ende 2013), haben die Höhe der Kosten für logistische Prozesse beim Bau und Betrieb ihrer Projekte noch nicht im Detail durchgerechnet – fest steht allerdings, dass sie auch hier in erheblichem Umfang zum Gesamtpreis beitragen werden. Das gilt unabhängig von den jeweiligen Konzepten, die sich schon allein bei der Anzahl der genutzten Installationsschiffe unterscheiden: So hat WindMW durchgängig zwei davon im Einsatz („Seajacks Zaratan“ und „Seajacks Leviathan“), während RWE mit einem arbeitet („Victoria Mathias“) und Eon je nach Bedarf eins oder zwei ins Baufeld pendeln lassen will („MPI Adventure“ und/oder „MPI Discovery“).

Ein ausführlicher Text über die logistischen Konzepte der Offshore-Windparks im so genannten Helgoland-Cluster ist in der April-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 42 und 43 oder hier zu lesen.

Kampfmittelbergung wird zur Herausforderung für die Branche

Etwa 50 Stück Munition hatten die Verantwortlichen nach den ersten Baugrunduntersuchungen in der Osterems erwartet. Mittlerweile haben die Kampfmittelbeseitiger von Boskalis Hirdes mehr als 1000 Stück zutage gefördert: Von der Munition in Kisten bis zur Schiffsartillerie mit 200 kg schweren Granaten stoßen sie dort auf die komplette Palette an konventionellen Kampfmitteln.

Kampfmittelbergung auf Helgoland

Kampfmittelbergung auf Helgoland

Das Unternehmen ist von Nordseenetzbetreiber Tennet beauftragt worden, die Kabeltrasse zwischen dem 15 Kilometer nordwestlich von Borkum entstehenden Offshore-Windpark „Riffgat“ und dem Anlandungspunkt im ostfriesischen Pilsum zu räumen. Knapp sieben Tonnen Kampfmittel haben die Experten schon geborgen – vier Minen mussten gleich an Ort und Stelle gesprengt werden, weil ein Transport zur Zerstörung an Land zu gefährlich gewesen wäre. Auch in den Baufeldern der aktuell entstehenden Windparks „Nordsee Ost“ und „Meerwind Süd/Ost“ nordwestlich von Helgoland sind in den vergangenen Monaten mehrfach explosive Funde zu verzeichnen gewesen.
Bald 70 Jahre liegt das Ende des Zweiten Weltkriegs nun zurück, doch auf dem Grund der deutschen Nord- und Ostsee liegen noch immer bis zu 1,6 Millionen Tonnen konventionelle Kampfmittel. Hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum jemand für diese Altlasten interessiert,  muss sich jetzt die Offshore-Branche mit der Problematik auseinandersetzen – und das nicht nur beim Bau von Windparks und beim Kabellegen, sondern auch beim Ausbau der zum Transport von Komponenten und Technikern benötigten Häfen. So prägen auf dem Helgoländer Südhafengelände, wo demnächst drei Betreiber von Offshore-Windparks einziehen werden, derzeit große Erd- und Schutthaufen die Szenerie: Da das Gebiet früher militärisch genutzt wurde und zudem nahezu die gesamte Insel zum Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert und in den Folgejahren als Übungsfläche für Bombenabwürfe der Alliierten genutzt wurde, muss der Boden hier großräumig saniert und systematisch von Kampfmitteln befreit werden.

Ausführliche Texte über die Kampfmittelräumung auf Helgoland sowie die Kampfmittelbelastung von Nord- und Ostsee sind in der Februar-Ausgabe der “Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 30 bis 33 zu lesen.

In der Nordsee geht es voran

Wer in diesen Tagen in Bremerhaven unterwegs ist, bekommt einen Eindruck davon, wie Energiewende aussieht. Auf der so genannten ABC-Halbinsel stehen riesige Tripod-Fundamente zur Abholung bereit, im Wasser davor liegen Bargen mit Jackets an Bord.

In Bremerhaven stehen die riesigen Offshore-Fundamente zur Abholung bereit.

In Bremerhaven stehen die riesigen Fundamente für Offshore-Windparks zur Abholung bereit.

Die nagelneuen Installationsschiffe „Victoria Mathias“ von RWE Innogy sowie „Innovation“ von HGO Infrasea Solutions sind jetzt regelmäßig in der Stadt, und wenn sie sich auf ihre vier Beine stellen, bleiben Passanten stehen und verfolgen interessiert das Schauspiel. „Für die Branche ist es gut, das zu sehen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. An Land habe sich die Industrie schon über einen längeren Zeitraum hinweg aufgebaut – nun gehe es auch in der Nordsee so richtig los. „Da fahren jetzt wirklich Leute raus und machen Offshore-Wind, das ist schon toll.“
„EnBW Baltic 1“ mit 48,3 Megawatt (MW) installierter Leistung in der Ostsee, das Testfeld „alpha ventus“ mit 60 MW und die ersten Anlagen von „Bard Offshore 1“ in der Nordsee: Das war lange Zeit alles, was sich in deutschen Gewässern im Bereich der Offshore-Windenergie getan hat. Jetzt sind gleich mehrere Projekte im Bau. Während im EWE-Park „Riffgat“ in nur drei Monaten alle 30 Monopiles gesetzt wurden und auch im „Trianel Windpark Borkum“ schon zahlreiche Tripods stehen, hat in den Baufeldern von „Nordsee Ost“, „Global Tech 1“ sowie „Meerwind Süd/Ost“ die Installation der Fundamente gerade begonnen. Noch in diesem Jahr soll der Startschuss für „Dan Tysk“ fallen, in der Ostsee geht es demnächst mit „EnBW Baltic 2“ weiter: Wenn all diese Meereswindparks fertig sind, werden sie über eine Leistung von insgesamt gut 2.500 MW verfügen.

Ein ausführlicher Überblick über die aktuellen Offshore-Windprojekte ist in der Oktober-Ausgabe des Fachmagazins „Erneuerbare Energien“ auf den Seiten 24 bis 27 zu lesen.

NSW verkabelt „Meerwind“

Die WindMW GmbH und die Norddeutsche Seekabelwerke GmbH (NSW) werden beim Windparkprojekt „Meerwind“ zusammenarbeiten. Beide Gesellschaften haben am 8. Juli 2011 einen Vertrag unterzeichnet, laut dem NSW zur Innerparkverkabelung 108 Kilometer Mittelspannungsseekabel liefern und installieren wird. Die Installationsarbeiten sollen in der zweiten Jahreshälfte 2012 beginnen, die Fertigstellung ist für 2013 geplant.
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