Netzanschluss ist Hauptthema bei „Windforce“-Premiere

Die „Windforce“, Deutschlands erste Messe für Offshore-Windenergie, hat mit 268 internationalen Ausstellern in Bremen ihre Premiere gefeiert. Im Mittelpunkt der viertägigen Veranstaltung, in deren Rahmen auch die traditionelle Offshore-Fachkonferenz der Windenergie-Agentur WAB stattfand, standen die Probleme beim Netzanschluss der Meereswindparks. Es müssten jetzt schnell stabile politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, forderte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer: Andernfalls drohe der Branche ein großes Auftragsloch.

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, mit dem symbolischen Netzanschluss

WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer und Jens Eckhoff (v.l.), Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, sorgten symbolisch schon einmal für den Netzanschluss.

Kurz vor Beginn der Messe hatten mehrere künftige Betreiber von Offshore-Windparks zum wiederholten Mal Post von Nordsee-Netzbetreiber Tennet bekommen, in der eine weitere Verzögerung der Netzanbindung angekündigt wird. Noch immer vergeblich wartet die Branche bisher auf ein Gesetz aus Berlin zur Haftungsfrage, mit dem laut Meyer eines der drängendsten Probleme gelöst werden könnte. Ursprünglich hatte ein entsprechender Entwurf noch vor der Sommerpause vorliegen sollen, doch auch bei der „Windforce“ konnte Hans-Joachim Otto, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, diesbezüglich noch nichts Neues verkünden.

Dessen ungeachtet zeigten sich die Veranstalter mit der Messe selbst, zu der nach eigenen Angaben 6.000 Besucher kamen, sehr zufrieden. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt“, freute sich Jens Eckhoff, Geschäftsführer der Offshore Wind Messe- und Veranstaltungs GmbH. Dies sei Ansporn für die kommenden Jahre. Während die nächste WAB-Offshore-Konferenz 2013 wie in den Vorjahren in Bremerhaven stattfinden wird, ist für 2014 wieder eine Kombination aus Konferenz und Messe in Bremen geplant.

Ein ausführlicher Bericht zur „Windforce“ ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 53 und 54 zu lesen.

Partner der Energiewende diskutieren Zukunft der Offshore-Windenergie

Im Mittelpunkt der Konferenz „Partner der Energiewende – Maritime Wirtschaft und Offshore-Windenergie“ standen am 22. September in Berlin die wirtschaftlichen Chancen und besonderen Herausforderungen der Branche. Zusammen mit der Stiftung Offshore-Windenergie hatten gleich Bundesministerien zu der Veranstaltung eingeladen: das Wirtschaftsministerium, das Umweltministerium und das Verkehrsministerium.

Maritimer Koordinator Hans-Joachim Otto

Maritimer Koordinator Hans-Joachim Otto

Hans-Joachim Otto, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, machte deutlich, dass die Bereiche Schiffbau und Schiffindustrie einerseits sowie Offshore-Windenergie andererseits künftig noch stärker miteinander vernetzt werden müssten. Der geplante Ausbau auf 25.000 Megawatt installierte Leistung bis 2030 biete erhebliche Wachstumschancen und Marktpotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hierbei habe die Bundesregierung ein Kernanliegen: „Wir erwarten, dass ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung in Deutschland bleibt“, betonte Otto. Kritisiert wurde von den Konferenzteilnehmern die Äußerung von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, dass für den benötigten Ausbau der Häfen allein die Länder zuständig seien. Die Energiewende sei eine nationale Aufgabe, hieß es aus dem Plenum, und damit müsse auch der Bund finanzielle Verantwortung übernehmen. Zu den weiteren Forderungen der Branche gehörten unter anderem ein rascher Ausbau der Übertragungsnetze sowie eine europaweite Harmonisierung der Sicherheitsbestimmungen.

Ein ausführlicher Bericht über die Konferenz ist in der November-Ausgabe 2011 der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 54 bis 56 zu lesen.