„Trianel Windpark Borkum“ geht ans Netz

Der „Trianel Windpark Borkum“ in der Nordsee hat seinen ersten Strom geliefert: Die Inbetriebnahme der ersten Anlage sei erfolgreich abgeschlossen worden, teilt der Stadtwerkeverbund Trianel mit. Bis zum Frühjahr sollen nun alle 40 Anlagen ans Netz angebunden werden. Die Errichtung des Windparks hatte Trianel nach eigenen Angaben bereits Mitte 2014 abgeschlossen. Die mehrfache Verschiebung des Netzanschlusses über das Anbindungssystem DolWin1 durch den Übertragungsnetzbetreiber Tennet habe den Netzanschluss allerdings bis zum Jahreswechsel verzögert, heißt es.
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Weltpremiere: BorWin2 nimmt den kommerziellen Betrieb auf

Wenige Wochen nach Aufnahme des Probebetriebs ist das Offshore-Netzanschlusssystem BorWin2 von Übertragungsnetzbetreiber Tennet in den kommerziellen Betrieb gewechselt. Tennet habe die Netzanbindung inklusive der dazugehörigen Konverterplattform „BorWin beta“ nach erfolgreicher Testphase von Generalunternehmer Siemens abgenommen, teilten die beiden Unternehmen jetzt mit. Damit hat weltweit zum ersten Mal eine Offshore-Netzanbindung in Gleichstromtechnik den Regelbetrieb aufgenommen. Die bereits 2009 in der Nordsee installierte Plattform „BorWin alpha“, über die der Offshore-Windpark „Bard Offshore 1“ seinen Strom abführt, befindet sich noch immer im Probebetrieb und hatte zuletzt wiederholt durch technische Probleme und ungeplante Abschaltungen auf sich aufmerksam gemacht. BorWin2 hat eine Kapazität von 800 Megawatt (MW) und soll den Strom aus dem 400-MW-Windpark „Global Tech 1“ an Land transportieren. Zu einem späteren Zeitpunkt kann noch ein weiterer Windpark an das System angeschlossen werden.
Pressemitteilung von TenneT
Pressemitteilung von Siemens

Fundamente-Hersteller Weserwind ist insolvent

Schon lange war über die Zukunft des Bremerhavener Fundamente-Herstellers Weserwind spekuliert worden, jetzt steht fest: Die Muttergesellschaft Georgsmarienhütte Holding stellt die finanzielle Unterstützung für das defizitäre Unternehmen ein.

Tripod-Fundamente

Tripod-Fundamente

Der Insolvenzantrag ist nach Medienberichten schon beim Amtsgericht eingegangen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die noch verbliebenen rund 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen müssen, weil keine neuen Aufträge abgeschlossen werden konnten. Zuvor hatte Weserwind unter anderem Tripod-Fundamente für den Offshore-Windpark „Global Tech 1“ gefertigt. Nun sehen die Verantwortlichen offensichtlich keine Perspektive mehr für eine Wende zum Positiven. Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner warnte davor, die Insolvenz von Weserwind als „Menetekel für die Zukunft der Offshore-Windenergie“ zu interpretieren. „Die Zukunft der Offshore-Windenergie entscheidet sich nicht an der aktuellen Situation eines einzelnen Unternehmens, sondern an der Rentabilität der in Aussicht gestellten Projekte“, betonte er. Er erwarte nun, dass der künftige Insolvenzverwalter intensiv die Möglichkeit einer Transfergesellschaft prüfe, um möglichst vielen Arbeitnehmern eine Perspektive auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Deutscher Offshore-Windmarkt knackt die Gigawatt-Marke

Beim Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland ist die Gigawatt-Marke erreicht: Zum 31. Dezember 2014 speisten in der deutschen Nord- und Ostsee insgesamt 258 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.049,2 Megawatt (MW) Strom ins Netz ein. Das hat die Deutsche WindGuard im Auftrag der vier Organisationen VDMA Power Systems, Bundesverband WindEnergie (BWE), Windenergie-Agentur (WAB) und Stiftung Offshore Windenergie (SOW) ermittelt. Weitere 268 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1.218,1 MW wurden demnach im vergangenen Jahr vollständig errichtet, waren bis zum Jahresende aber noch nicht ans Netz angeschlossen. Die deutsche Offshore-Windenergiebranche habe sich damit im internationalen Markt in eine gute Position gebracht, hieß es bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin. Man rechne damit, dass bis Ende 2015 Anlagen mit einer Leistung von rund 3.000 MW sauberen Strom produzieren werden.
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Australischer Finanzinvestor steigt bei „EnBW Baltic 2“ ein

Macquarie Capital mit Sitz im australischen Sydney hat für einen Preis von 720 Millionen Euro 49,89 Prozent der Anteile am Ostsee-Windpark „EnBW Baltic 2“ gekauft. Nach Angaben des baden-württembergischen Energieversorgers EnBW sollen die Anteile nach der kartellrechtlichen Freigabe und der vollständigen Inbetriebnahme des Windparks voraussichtlich im kommenden Sommer an den Finanzinvestor übergehen. Das Geld solle zusätzliche finanzielle Speilräume schaffen, um „die Entwicklung von weiteren Wachstums-Projekten voranzutreiben“, erläutert EnBW-Finanzvorstand Thomas Kusterer. In den kommenden Jahren will der Konzern mehr als sieben Milliarden Euro in die strategische Neuausrichtung seiner Aktivitäten investieren, davon etwa die Hälfte in den Ausbau der Windenergie.
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Offshore-Windparks: Neuer Lebensraum oder Gefahr für die Tierwelt?

Bau und Betrieb von Offshore-Windparks stellen Eingriffe in die Meeresumwelt dar. An einem umfassenden Gesamtbild über die tatsächlichen Auswirkungen auf die marine Flora und Fauna wird derzeit noch gearbeitet.

Ob Makrele oder Hering, Schweinswal oder Hummer, Taschenkrebs oder Alge: Hunderte von Meeresorgansimen leben in der deutschen Nord- und Ostsee, und alle müssen sie sich mit verschiedenen menschlichen Eingriffen in ihren Lebensraum arrangieren. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat mit der Fischerei, Nährstoffeinträgen (Abwässer und Düngemittelreste) sowie Abbau- und Baggerarbeiten drei Hauptgefährdungsfaktoren für die marine Flora und Fauna ausgemacht. In einer im vorigen Mai von der Behörde veröffentlichten Roten Liste der Meeresorgansimen heißt es, dass nur knapp 31 Prozent von 1.700 analysierten Arten nachweislich nicht gefährdet seien. 30 Prozent stehen auf der Roten Liste und gelten somit als gefährdet, bei den übrigen Arten gibt es noch nicht genügend Informationen für eine fundierte Einschätzung. Inwieweit der Ausbau der Offshore-Windenergie langfristig negative – oder am Ende vielleicht sogar positive – Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Zwar gibt es zahlreiche punktuelle Untersuchungen hierzu, etwa im Rahmen der ökologischen Begleitforschung an den FINO-Forschungsplattformen und im Testfeld „alpha ventus“, doch ein umfassendes Gesamtbild wird es erst dann geben können, wenn mehrere Windparks für einige Jahre in Betrieb gewesen sind und die Forschung fortgesetzt wird. Ein Tier, dem in diesem Zusammenhang seit einiger Zeit eine besonders große Aufmerksamkeit zukommt, ist der als stark gefährdet und streng zu schützend eingestufte Schweinswal, der zum (Über-)Leben zwingend auf sein gutes Gehör angewiesen ist. Nach aktuellem Wissensstand kann bei Schweinswalen durch einen einzigen so genannten Einzelereignisschalldruckpegel, wie er beim Rammen von Fundamenten gleich tausendfach vorkommt, ab 164 Dezibel (dB) eine Hörschwellenverschiebung ausgelöst werden. Eine solche zeitweise Schwerhörigkeit kann zu schweren Störungen bei der Orientierung, der Nahrungssuche und der innerartlichen Kommunikation der Meeressäuger führen. Um die Tiere davor zu bewahren, ist in Deutschland ein Grenzwert von 160 dB vorgeschrieben, den Errichter von Offshore-Windparks mithilfe geeigneter Schallminderungsmaßnahmen einzuhalten haben. Bei den ersten Projekten in hiesigen Gewässern gelang das vielfach trotz des Einsatzes eines Blasenschleiers, bei dem um das Fundament herum auf den Meeresboden gelegte Druckluftschläuche zur Verringerung des Rammschalls Luftblasen erzeugen, noch nicht. Mittlerweile hat sich die Schallschutztechnik nach Aussage von Nico Nolte vom für Genehmigungen zuständigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) allerdings „sehr positiv entwickelt“. Bei den Ramm-Arbeiten im vergangenen Jahr sei der Grenzwert fast durchgängig eingehalten worden, sagt der Leiter des Referats Ordnung des Meeres.
Dass Offshore-Windparks nicht nur als Gefahr für die Meeresumwelt zu betrachten sind, sondern bestimmten Organismen auch einen neuen Lebensraum bieten, haben die bisherigen Forschungen bereits gezeigt. Aussagen hierzu sind allerdings nicht pauschal, sondern bestenfalls für einzelne Arten möglich. So gilt für Rast- und Zugvögel, dass sie durch die Windkraftanlagen einen Teil ihres Habitats verlieren können und die Gefahr von Kollisionen mit Rotorblättern besteht. Unter Wasser hingegen dienen die Fundamente als künstliche Riffe, an denen sich „enorme Mengen an Biomasse“ ansammeln, wie Lars Gutow vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) berichtet. „Krebse und Miesmuscheln zum Beispiel siedeln sich extrem schnell an. Insgesamt beobachten wir in den Windparks eine deutliche Zunahme der lokalen Biodiversität.“ Allerdings: Wo Gewinner seien, gebe es üblicherweise auch Verlierer. Eine grundsätzliche Bewertung sei aufgrund der eingeschränkten Datenlage momentan noch nicht möglich.

Ein ausführlicher Artikel zu diesem Thema ist in der Januar-Ausgabe des Magazins „neue energie“ auf den Seiten 32 bis 37 zu lesen.

Areva liefert 70 Anlagen für Ostsee-Windpark “Wikinger”

Großauftrag für Areva Wind: Der Turbinenproduzent liefert 70 Windkraftanlagen vom Typ M5000-135 für den Offshore-Windpark “Wikinger”, den der spanische Energiekonzern Iberdrola in der deutschen Ostsee bauen will. Das haben die beiden Unternehmen jetzt offiziell bekannt gegeben. Der Auftrag hat demnach ein Volumen von rund 620 Millionen Euro und umfasst neben der Produktion der Anlagen auch deren Installation sowie die Wartung für zehn Jahre. Die Turbinen der 5-Megawatt-Klasse und die Rotorblätter sollen an den Areva-Standorten Bremerhaven und Stade gefertigt werden. Nach Unternehmensangaben sollen sie Anfang 2017 vom Fährhafen Sassnitz aus auf Jacket-Fundamenten installiert werden.

Auch “Nordsee Ost” liefert jetzt Strom

Kurz vor der Installation der 48. und letzten Windkraftanlage im Offshore-Windpark “Nordsee Ost” hat die erste Anlage den Probebetrieb aufgenommen. Wie Betreiber RWE Innogy mitteilt, wird seit einigen Tagen über die Konverterplattform “HelWin alpha” konstant Strom ins Netz eingespeist. Die übrigen Anlagen sollen nun schrittweise ans Netz gehen. Die kommerzielle Inbetriebnahme des Windparks ist für Frühjahr 2015 geplant.
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“DanTysk” speist den ersten Strom ein

Der Offshore-Windpark “DanTysk” von Vattenfall und Stadtwerke München speist den ersten Strom ins Netz ein. Nach Angaben der beiden Unternehmen sollen die 80 3,6-Megawatt-Windkraftanlagen nun sukzessive ans Netz gehen und voraussichtlich im Frühjahr 2015 ihre volle Leistung liefern. Der Anschluss des Windparks erfolgt über die Konverterplattform “SylWin alpha”.
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Tennet nimmt Probebetrieb von BorWin2 auf

Der Probebetrieb der Netzanbindung BorWin2 ist erfolgreich angelaufen: Das hat Übertragungsnetzbetreiber Tennet jetzt mitgeteilt. In ersten Tests habe bereits vom Offshore-Windpark „Global Tech 1“ erzeugter Strom ins Netz eingespeist werden können, heißt es. Die dazugehörige Konverterplattform „BorWin beta“ hatte Generalunternehmer Siemens im April in der Nordsee errichtet.
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Rammschall-Grenzwert wird jetzt überwiegend eingehalten

Beim Bau von Offshore-Windparks geht es mittlerweile offenbar leiser zu als in den Vorjahren: Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat eine Auswertung der in diesem Jahr durchgeführten Messungen des Unterwasserschalls bei Rammarbeiten gezeigt, dass der zum Schutz der Schweinswale eingeführte Grenzwert „nahezu verlässlich“ eingehalten werden kann. Bei der Reduktion von Lärmwerten seien deutliche Fortschritte zu verzeichnen, so BSH-Präsidentin Monika Breuch-Moritz. „Es ist beeindruckend, was die Kreativität von Ingenieuren zu Wege gebracht hat und welche innovativen Lösungen zur Schallminderung in den letzten Jahren entwickelt werden konnten.“ Es bestehe allerdings weiterer Forschungsbedarf zu den Reaktionen der Schweinswale, heißt es in der Mitteilung.
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Neues Logistikkonzept soll Bau von Offshore-Windparks günstiger machen

Die Offshore-Windbranche will die Kosten senken, um die Energie vom Meer langfristig wettbewerbsfähig zu machen. Einer der Ansatzpunkte ist hier die Errichtungslogistik: So arbeiten die Bugsier-Reederei und die deutsche Niederlassung des finnischen Konzerns Wärtsilä derzeit an einem neuartigen Logistikkonzept, das den Bau von Offshore-Windparks deutlich günstiger machen soll.

Bei der Windforce-Messe in Bremen ließ sich (v.l.)  Ferdinand Möhring (Geschäftsführer BLG Windenergy Logistics) das J-LASH-Konzept von Bugsier-Projektmanager Oliver Brandt erläutern.

Bei der Windforce-Messe in Bremen ließ sich (v.l.) Ferdinand Möhring (Geschäftsführer BLG Windenergy Logistics) das J-LASH-Konzept von Bugsier-Projektmanager Oliver Brandt erläutern.

Die neueste Generation von Offshore-Installationsschiffen ist nicht billig zu haben. Mit Charterraten von 150.000 Euro pro Tag ist es bei diesen Hightech-Geräten oft nicht getan – viel Geld, das auch dann fällig wird, wenn die Schiffe zwischen Baufeld und Basishafen pendeln, um sich dort neue Komponenten abzuholen. Denn so läuft es bisher: Einen guten Teil ihrer Einsatzzeit können die Errichtungsschiffe nicht ihrem eigentlichen Job, der Installation von Windenergieanlagen, widmen, weil sie mit Pendelfahrten und Ladevorgängen im Hafen beschäftigt sind. Wertvolle Wetterfenster für die Errichtung bleiben dabei häufig ungenutzt. Das könnte sich demnächst ändern, wenn es nach Wärtsilä und Bugsier geht. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen derzeit an einem neuen Logistikkonzept für die Offshore-Branche, das den Bau von Meerswindparks nicht nur insgesamt effizienter, sondern vor allem auch kostengünstiger machen soll. Im Zentrum steht dabei das eigens hierfür entwickelte J-LASH (Jackable Lighter Aboard Ship) – ein Installationsschiff, das im Baufeld bleibt und sich die Komponenten von kleineren Transporteinheiten zuliefern lässt.
Die Idee, beim Bau von Offshore-Windparks mit Feederkonzepten zu arbeiten, ist nicht neu. In der Praxis sind entsprechende Vorhaben bislang allerdings daran gescheitert, dass ein fest stehendes Hubschiff die mehrere hundert Tonnen schweren Fundamente und Turbinen nur bei sehr geringem Seegang gefahrlos von einer schwimmenden Zubringerbarge übernehmen kann. Die ebenfalls schon angedachte Idee, Bargen zu diesem Zweck mit eigenen Hubsystemen auszustatten, hat sich bisher offensichtlich als nicht wirtschaftlich erwiesen. Beim J-LASH-Konzept soll die Problematik nun so gelöst werden, dass das Installationsschiff anstelle eines Ladedecks ein Ladedock hat und somit selbst als „Basishafen“ dient. Die mit Komponenten beladene Barge fährt in das Dockschiff ein, wodurch eine sichere Übergabe der Ladung losgelöst vom Seegang ermöglicht wird. Nach dem Verbauen der angelieferten Fuhre wird die Barge ausgedockt und durch eine andere ersetzt, die direkt aus einem Produktionshafen kommend das Baufeld just in time erreicht. Durch diese Entkoppelung von Transport und Errichtung lasse sich viel Zeit und Geld sparen, erläutert Bugsier-Abteilungsleiter Sven Schröder: „Wir gehen davon aus, dass der Bau eines Offshore-Windparks mit unserem Konzept 30 Prozent schneller gehen kann und in der Errichtungslogistik 15 Prozent günstiger wird.“ Das Ziel der Verantwortlichen ist es nach eigener Aussage, noch in diesem Jahr einen ersten Kunden für das System präsentieren zu können.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der Oktober-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 52 und 53 zu lesen.