Weltpremiere: BorWin2 nimmt den kommerziellen Betrieb auf

Wenige Wochen nach Aufnahme des Probebetriebs ist das Offshore-Netzanschlusssystem BorWin2 von Übertragungsnetzbetreiber Tennet in den kommerziellen Betrieb gewechselt. Tennet habe die Netzanbindung inklusive der dazugehörigen Konverterplattform „BorWin beta“ nach erfolgreicher Testphase von Generalunternehmer Siemens abgenommen, teilten die beiden Unternehmen jetzt mit. Damit hat weltweit zum ersten Mal eine Offshore-Netzanbindung in Gleichstromtechnik den Regelbetrieb aufgenommen. Die bereits 2009 in der Nordsee installierte Plattform „BorWin alpha“, über die der Offshore-Windpark „Bard Offshore 1“ seinen Strom abführt, befindet sich noch immer im Probebetrieb und hatte zuletzt wiederholt durch technische Probleme und ungeplante Abschaltungen auf sich aufmerksam gemacht. BorWin2 hat eine Kapazität von 800 Megawatt (MW) und soll den Strom aus dem 400-MW-Windpark „Global Tech 1“ an Land transportieren. Zu einem späteren Zeitpunkt kann noch ein weiterer Windpark an das System angeschlossen werden.
Pressemitteilung von TenneT
Pressemitteilung von Siemens

Fundamente-Hersteller Weserwind ist insolvent

Schon lange war über die Zukunft des Bremerhavener Fundamente-Herstellers Weserwind spekuliert worden, jetzt steht fest: Die Muttergesellschaft Georgsmarienhütte Holding stellt die finanzielle Unterstützung für das defizitäre Unternehmen ein.

Tripod-Fundamente

Tripod-Fundamente

Der Insolvenzantrag ist nach Medienberichten schon beim Amtsgericht eingegangen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die noch verbliebenen rund 400 Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen müssen, weil keine neuen Aufträge abgeschlossen werden konnten. Zuvor hatte Weserwind unter anderem Tripod-Fundamente für den Offshore-Windpark „Global Tech 1“ gefertigt. Nun sehen die Verantwortlichen offensichtlich keine Perspektive mehr für eine Wende zum Positiven. Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner warnte davor, die Insolvenz von Weserwind als „Menetekel für die Zukunft der Offshore-Windenergie“ zu interpretieren. „Die Zukunft der Offshore-Windenergie entscheidet sich nicht an der aktuellen Situation eines einzelnen Unternehmens, sondern an der Rentabilität der in Aussicht gestellten Projekte“, betonte er. Er erwarte nun, dass der künftige Insolvenzverwalter intensiv die Möglichkeit einer Transfergesellschaft prüfe, um möglichst vielen Arbeitnehmern eine Perspektive auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu eröffnen.