Deutsche Häfen hoffen auf weitere Aufträge aus der Offshore-Windbranche

Die deutschen Häfen haben sich beim Umschlag von Komponenten für die Offshore-Windindustrie als zuverlässige Partner etabliert. In der Nordsee werden aktuell sieben Meereswindparks gebaut, wodurch sich vor allem für die Häfen in Cuxhaven, Bremerhaven und Emden vielfältige Arbeitsfelder ergeben haben. In der Ostsee steht der Baubeginn des Projekts „EnBW Baltic 2“ unmittelbar bevor, dessen Komponenten über Rostock und Sassnitz verschifft werden sollen.

Installationsschiff "Innovation" im Kaiserhafen Bremerhaven

Installationsschiff „Innovation“ im Kaiserhafen Bremerhaven

„Unsere Häfen sind bis zu einem gewissen Grad auf die Aufgaben eingestellt, die sich durch den Ausbau der Offshore-Windenergie ergeben“, meint Andreas Wellbrock, Präsidiumsmitglied des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und Leiter des ZDS-Lenkungskreises Offshore-Windenergie. „Wir sind momentan allerdings an der Kapazitätsgrenze und behelfen uns stellenweise mit Übergangslösungen, was mit Blick auf die Kostendiskussion nicht gerade optimal ist.“ Um bei den logistischen Prozessen geringstmögliche Kosten erreichen zu können, brauche es eine ideale Infrastruktur. Die werde im Übrigen auch dann benötigt, wenn es nach erfolgreichem Abschluss der ersten Ausbaustufe demnächst zu einem Bauboom auf See kommen werde. Aktuell lässt der freilich auf sich warten, da angesichts der entstandenen Unsicherheiten über die zukünftigen Einspeisevergütungen in der Branche seit geraumer Zeit keine Aufträge mehr vergeben werden. Auch die Hafenwirtschaft hofft daher auf politischen Rückenwind aus Berlin spätestens nach der Bundestagswahl, um weiter im Offshore-Geschäft bleiben und es noch ausbauen zu können.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der August-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 40 und 41 zu lesen.

Umspannstation für „DanTysk“ steht

In weniger als einer Woche sind im 70 Kilometer westlich von Sylt gelegenen Offshore-Windpark „DanTysk“ sowohl das Jacket-Fundament als auch die 3.200 Tonnen schwere Plattform der parkinternen Umspannstation installiert worden. Bis Ende September soll das Umspannwerk nun technisch in Betrieb genommen werden, teilt das errichtende Joint Venture aus Vattenfall und Stadtwerke München mit. Seit Baubeginn des Windparks im Februar dieses Jahres sind nach Angaben der beiden Energieunternehmen rund die Hälfte der Monopile-Fundamente für die 80 Windturbinen aufgestellt worden.
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