Genehmigung für weiteren Windpark

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den Bau des Offshore-Windparks „Innogy Nordsee 1“ mit zunächst 54 Windenergieanlagen in der östlichen Deutschen Bucht genehmigt. RWE Innogy will dort in drei Ausbaustufen insgesamt rund 160 Windturbinen errichten, wartet aber mit der finalen Investitionsentscheidung nach eigenen Angaben auf Planungssicherheit beim Netzanschluss und bei der Übernahme von Haftungsrisiken. Grünes Licht hat das BSH außerdem für die Konverterplattform „BorWin beta“, die am Rand des Windparks „Bard Offshore 1“ steht, und für die Verlegung von Stromkabeln gegeben.
Vollständige Pressemitteilung BSH
Vollständige Pressemitteilung RWE Innogy

Probleme bei der Netzanbindung sollen schnell gelöst werden

Die Anbindung von Windparks an das Stromnetz entwickelt sich immer mehr zum Knackpunkt beim Ausbau der Offshore-Windenergie: Das haben die Diskussionen der vergangenen Monate gezeigt. Schon im November 2011 hatte der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, der für die Anbindung in der deutschen Nordsee verantwortlich ist, in einem Brief an die Bundesregierung beklagt, dass allen Beteiligten „personelle, materielle und finanzielle Ressourcen“ für einen rechtzeitigen Anschluss fehlen würden. Verschiedene Investoren hatten daraufhin angekündigt, ihre geplanten Projekte nur dann weiterverfolgen zu wollen, wenn die Unsicherheiten ausgeräumt sind und die Netzanschlüsse rechtzeitig fertig werden.

Eine von Wirtschafts- und Umweltministerium initiierte Arbeitsgruppe „Beschleunigung der Netzanbindung von Offshore-Windparks“ hat seit Anfang des Jahres unter Moderation der Stiftung Offshore-Windenergie Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, die jetzt in Berlin vorgestellt worden sind. Im Zentrum stehen dabei Haftungs- und Finanzierungsfragen. Vorgeschlagen wird unter anderem, dass der Ausgleich möglicher Netzschäden sozialisiert werden solle und dass Windparkinvestoren die durch Verzögerungen des Netzanschlusses entstandenen Verluste ersetzt bekommen. Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Umweltminister Norbert Röttgen kündigten an, noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf zur Frage der Haftung präsentieren zu wollen. Die Übertragungsnetzbetreiber und Windparkbetreiber müssten allerdings „einen angemessenen Teil des Risikos selbst tragen“, betonte Rösler.

Ein ausführlicher Bericht zum Thema Netzanbindung ist in der Mai-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf Seite 29 zu lesen.

„alpha ventus“ liefert mehr Strom als erwartet

Das „alpha ventus“-Konsortium DOTI aus EWE, E.ON und Vattenfall zeigt sich mit Blick auf die Stromausbeute zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Die zwölf Windenergieanlagen in Deutschlands erstem Hochsee-Windpark hätten 2011 insgesamt gut 267 Gigawattstunden Strom ins Netz eingespeist, teilen die Betreiber mit: Damit liege der Ertrag rund 15 Prozent über dem prognostizierten Jahreswert.
Vollständige Pressemitteilung

RWE-Installationsschiffe erreichen Bremerhaven

Nach zweimonatiger Reise sind die beiden ersten RWE-eigenen Offshore-Installationsschiffe „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ in Bremerhaven angekommen. Konzerntochter RWE Innogy hatte die beiden jeweils rund 100 Millionen Euro teuren Hubschiffe im Dezember 2009 bei der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME) in Auftrag gegeben.

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Offshore-Installationsschiff "Victoria Mathias"

Ursprünglich hatten die beiden 100 Meter langen und 40 Meter breiten Schwesterschiffe bereits einige Monate früher in Deutschland eintreffen sollen. In der letzten Bauphase hatten sich dann allerdings Probleme mit dem hydraulischen Hubsystem offenbart: Die sollen nun im Rahmen der ohnehin fälligen Endausrüstung auf der Bremerhavener Lloyd Werft behoben werden. Während die „Victoria Mathias“ ab dem Frühsommer den Offshore-Windpark „Nordsee Ost“ rund 30 Kilometer nördlich von Helgoland errichten soll, wird die „Friedrich Ernestine“ zunächst vor Wales im Einsatz sein. Mit der ungewöhnlichen Namensgebung will der Essener Energieversorger eine Brücke von der Vergangenheit des Kohlebergbaus in die Zukunft der erneuerbaren Energien schlagen: „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ hatten einst RWE-Zechen im Ruhrgebiet geheißen. Eine bestehende Option auf ein drittes Installationsschiff gleicher Bauart bei DSME hat RWE Innogy bislang nicht gezogen.

Ein ausführlicher Bericht zu diesem Thema ist in der März-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 90 und 91 zu lesen.

Seenotretter wollen Notfall-Leitstelle aufbauen

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat angeboten, eine Notfall-Leitstelle für Unfälle in Offshore-Windparks aufzubauen. Die Kosten, die mit bis zu zehn Millionen Euro jährlich beziffert werden, sollen von den Windpark-Betreibern übernommen werden. Bei einem Treffen Ende Januar hat es diesbezüglich erste positive Signale gegeben. Die langfristig geplante Zusammenkunft in der DGzRS-Zentrale in Bremen hatte unerwartet eine traurige Aktualität bekommen: Einen Tag zuvor war bei einem tragischen Unfall ein Arbeiter im Baufeld „Bard Offshore 1“ in den Tod gestürzt.
Vollständige Pressemitteilung

Wettbewerb: „WindPowerCluster“ geht erneut leer aus

Der nordwestdeutsche Wirtschafts- und Forschungsverbund „WindPowerCluster“ ist auch in der dritten und letzten Runde des vom Bundesforschungsministerium veranstalteten so genannten Spitzencluster-Wettbewerbs leer ausgegangen. Noch kurz vor der Bekanntgabe der fünf Gewinner in Berlin hatten sich die gut 300 am Cluster beteiligten Unternehmen und Institutionen aus der Offshore-Branche gute Chancen auf die 40-Millonen-Euro-Förderung ausgerechnet. Clustermanager und Geschäftsführer der Windenergie-Agentur (WAB) Ronny Meyer zeigte sich enttäuscht vom Ausgang des Wettbewerbs. Zugleich machte er deutlich, dass die im Rahmen der Bewerbung erarbeitete Strategie zur Kostenreduzierung der Offshore-Industrie dennoch umgesetzt werden solle – nur eben langsamer.
Vollständige Pressemitteilung

Mehr als 2000 Windenergieanlagen genehmigt

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat grünes Licht für einen weiteren Windpark in der Nordsee gegeben: Mit „Borkum Riffgrund 2“ darf der 28. Offshore-Windpark in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nord- und Ostsee gebaut werden. Die Zahl der genehmigten Offshore-Windenergieanlagen ist damit um 97 auf insgesamt 2027 angestiegen. Nach Angaben des Energieversorgungsunternehmens Dong Energy, das auch den benachbarten Windpark „Borkum Riffgrund 1“ in der östlichen Deutschen Bucht bauen und betreiben will, gibt es für das neue Projekt derzeit noch keine finale Investitionsentscheidung.
Vollständige Pressemitteilung

Schwerlast-Ponton feierlich getauft

In Bremerhaven ist ein acht Millionen Euro teurer Spezial-Ponton für die Offshore-Windenergie getauft worden. Der 70 Meter lange und 32 Meter breite Schwerlast-Schwimmkörper „Offshore Bhv 1“ soll künftig unter anderem bis zu 900 Tonnen schwere Tripods zur Zwischenlagerung vom Fischereihafen in den Kaiserhafen bringen.

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Taufe des Spezialpontons "Offshore Bhv 1"

Gebaut werden die Gründungsstrukturen bei der Firma Weserwind im Fischereihafen, wo allerdings nicht genügend Platz vorhanden ist, um größere Mengen von ihnen zu lagern. Zudem würden die Errichterschiffe, die die Tripods später in die Windparks auf hoher See bringen, nicht durch die dortigen Schleusen passen. Das Logistikunternehmen BLG hat daher vor einiger Zeit beschlossen, einen Teil seines Autoterminals auf der so genannten ABC-Halbinsel vorübergehend zum Lagern und Umschlagen von Offshore-Fundamenten zu nutzen. Später soll der derzeit geplante „Offshore-Terminal Bremerhaven“ (OTB) diese Aufgabe übernehmen. Der neue Ponton ist laut BLG ein zentraler Bestandteil des Logistikkonzepts, das man für die wachsende Offshore-Branche entwickelt hat. Gebaut worden ist er von der BVT Brenn- und Verformtechnik GmbH. Zur Finanzierung und zum Betrieb ist eigens die Gesellschaft „Offshore Logistics Bremerhaven“ gegründet worden, die der BLG, der RVV Rönner Vermögensverwaltungsgesellschaft und der MVG Möller Verwaltungsgesellschaft gehört. Die ersten Tripods sollen voraussichtlich Ende Januar 2012 zur ABC-Halbinsel gebracht werden. Von dort geht es dann weiter zu den Windparks „Global Tech 1“ und „Borkum West 2“.

Ein ausführlicher Bericht hierzu ist im Wirtschaftsteil des „Weser-Kurier“ vom 17. Dezember 2011 zu lesen.

„EnBW Baltic 2“: Baubeginn für Umspannstation

In Kiel hat mit dem Brennstart, dem ersten Herausschneiden von Bauteilen aus dem Rohstahl, der Bau der Umspannstation und ihres Fundaments für den Windpark „EnBW Baltic 2“ begonnen. Der Auftrag dafür war an ein Konsortium aus Alstom Grid GmbH (Elektrotechnik) und Weserwind GmbH (Stahlbau) vergeben worden. Die Station, in der der Strom aus 80 Windkraftanlagen zusammenfließen wird, soll Ende 2012 fertig sein.
Vollständige Pressemitteilung

„Innovation“ soll Lücke bei Errichterschiffen verkleinern

Das nach eigenen Angaben leistungsfähigste Errichterschiff im Offshore-Markt lässt HGO InfraSea Solutions, eine Tochter von Hochtief Solutions und GeoSea, derzeit auf der polnischen Crist-Werft bauen. Die „Innovation“ soll im Juli 2012 erstmals zum Einsatz kommen, um von ihrem künftigen Heimathafen Bremerhaven aus insgesamt 80 Tripod-Fundamente zum Offshore-Windpark „Global Tech 1“ zu bringen und sie dort zu setzen.

Errichterschiff "Innovation" im Trockendock der polnischen Crist-Werft

Errichterschiff "Innovation"

Noch liegt das 200 Millionen Euro teure Kranhubschiff, dessen Hauptkran Lasten von bis zu 1.500 Tonnen wird heben können, im Trockendock der Crist-Werft in Gdynia bei Danzig. Der Rohbau ist weitestgehend fertig: Die vier Hubbeine sowie der leistungsstarke Liebherr-Kran sollen ab Anfang 2012 installiert werden. Wenn die „Innovation“ fertig ist, wird sie der Offshore-Windbranche als Allrounderin zur Verfügung stehen, die vom Beladen über den Transport bis hin zur Installation und späteren Wartung der Anlagen alles kann. Ihr Antrieb macht Geschwindigkeiten von bis zu 12 Knoten möglich – am Einsatzort angekommen, werden sich die 90 Meter langen Hubbeine in den Boden senken und dem Schiff, das so zur Arbeitsplattform wird, sicheren Stand in Wassertiefen bis zu 50 Metern verschaffen. HGO InfraSea Solutions (ursprünglich gestartet als Beluga Hochtief Offshore) erhofft sich von dem Projekt, die sich abzeichnende Lücke bei den Errichterschiffen verkleinern zu können. Weitere Spezialschiffe sind bereits in Planung.

Ein ausführlicher Bericht über die „Innovation“ ist in der Dezember-Ausgabe der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 42 bis 45 zu lesen.

Auftakt für Offshore-Windstudium

In Bremerhaven ist der offizielle Startschuss für das nach Angaben der Initiatoren weltweit erste Offshore-Windstudium gefallen. Entwickelt wurde das Programm, das sich an Fachkräfte aus Windbranche und Maritimer Wirtschaft richtet, von der Windenergie-Agentur (WAB) und ForWind, dem Zentrum für Windforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen. Der Pilotdurchgang mit 24 Teilnehmern soll im Herbst 2012 starten.
Vollständige Pressemitteilung

Partner der Energiewende diskutieren Zukunft der Offshore-Windenergie

Im Mittelpunkt der Konferenz „Partner der Energiewende – Maritime Wirtschaft und Offshore-Windenergie“ standen am 22. September in Berlin die wirtschaftlichen Chancen und besonderen Herausforderungen der Branche. Zusammen mit der Stiftung Offshore-Windenergie hatten gleich Bundesministerien zu der Veranstaltung eingeladen: das Wirtschaftsministerium, das Umweltministerium und das Verkehrsministerium.

Maritimer Koordinator Hans-Joachim Otto

Maritimer Koordinator Hans-Joachim Otto

Hans-Joachim Otto, Maritimer Koordinator der Bundesregierung, machte deutlich, dass die Bereiche Schiffbau und Schiffindustrie einerseits sowie Offshore-Windenergie andererseits künftig noch stärker miteinander vernetzt werden müssten. Der geplante Ausbau auf 25.000 Megawatt installierte Leistung bis 2030 biete erhebliche Wachstumschancen und Marktpotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hierbei habe die Bundesregierung ein Kernanliegen: „Wir erwarten, dass ein wesentlicher Teil der Wertschöpfung in Deutschland bleibt“, betonte Otto. Kritisiert wurde von den Konferenzteilnehmern die Äußerung von Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, dass für den benötigten Ausbau der Häfen allein die Länder zuständig seien. Die Energiewende sei eine nationale Aufgabe, hieß es aus dem Plenum, und damit müsse auch der Bund finanzielle Verantwortung übernehmen. Zu den weiteren Forderungen der Branche gehörten unter anderem ein rascher Ausbau der Übertragungsnetze sowie eine europaweite Harmonisierung der Sicherheitsbestimmungen.

Ein ausführlicher Bericht über die Konferenz ist in der November-Ausgabe 2011 der „Hansa“ (International Maritime Journal) auf den Seiten 54 bis 56 zu lesen.